Für eine ganze Generation ehemals junger Comic-Leser war dieses Heft in den 70er und 80er Jahren Ausdruck eines Lebensgefühls. Sein grünes Känguru und das „Gimmick“ haben ewig währenden Kultstatus erlangt.
An alle Mittzwanziger und Frühdrei??iger: Das Leben hat wieder einen Sinn! „Yps“ kommt endlich wieder!
Auch wenn eigentlich nie jemand wusste, was genau nun ein „Gimmick“ ist: Wer erinnert sich nicht voller Wehmut an die kleinen Urzeitkrebse zurück, die in einem möglichst Großen Glasbehälter von Mutti erst liebevoll aufgepäppelt und bestaunt wurden? Dann kippte entweder das ??kosystem um oder die Futterdose war leer, und die armen Tiere aus der Urzeit mussten die qualvolle Bekanntschaft mit einer neuzeitlichen Toilettenspülung machen.
Oder der schwarze Solar-Zeppelin: Ein längliches Luftschiff aus dünner schwarzer Plastikfolie, das sich durch die Sonnenwärme aufblähte und sich königlich in die Lüfte des heimischen Gartens erhob. Was für ein erhabenes Gefühl für einen jeden Achtjährigen, vor seinem Papa als erfolgreicher Luftschiffingenieur glänzen zu können! In mehreren deutschen Städten löste das schwarze Ding damals übrigens Ufo-Alarm aus.
Noch heute entflammen immer wieder hei??e, schwärmerische Diskussionen unter ehemaligen Yps-Fans um das kurioseste und lustigste Yps-Erlebnis. Ob Abenteuerzelt, Fingerabdruck-Pulver, Geheimtinte, Blasrohr zum Um-die-Ecke-schie??en und Furzkissen – mit den legendären und einfallsreichen Yps-Gimmicks war zumindest der Donnerstag immer vor der Langeweile gerettet. Auch wenn die coolen Extras manchmal nicht so ganz funktionieren wollten???
Nächsten Donnerstag, am 18. August ist es nun soweit: Das geliebte Yps liegt für 2,99 Euro wieder in den Regalen der Zeitschriftenhändler. Nachdem das Heft, das 1975 zum ersten Mal erschien, vor fünf Jahren mit dem „leuchtenden Sound-Ufo“ als Gimmick eingestellt wurde, wagt nun eine neue Crew die Wiederbelebung des alten Klassikers.
Dabei soll die „primäre Zielgruppe“ heute bei den 23- bis 32-Jährigen liegen, sagt Produktmanager Thomas Puchert: „Eben diejenigen, für die ,Yps‘ zur eigenen Kindheit gehört wie Hubba Bubba und Esspapier.“ Gleichzeitig hoffen die Yps-Macher, dass nun viele Jüngere von ihren Eltern an das Heft herangeführt werden. Viele alte Gimmicks, die heute als Klassiker gelten, sollen wiederbelebt werden. Extras zum Zusammenbauen soll es aber kaum noch geben – man soll sofort loslegen können. Der Trend geht eben allgemein zu „Plug and Play“. Dabei wollen die Yps-Väter mehr auf Qualität achten, denn die Gimmicks sollen ja lange halten und Spa?machen.
Yps kommt nächsten Donnerstag in einer Testauflage von 150.000 Stück auf den Markt. Weitere Auflagen gibt es, wenn sich das Heft gut verkauft. Wahre Fans sind also quasi dazu verpflichtet, die Wiedergeburt von Pif, Hercules und des grünen Kängurus zu unterstützen und am Kiosk ein Stück Kindheitserinnerung zu erwerben.
Das erste Gimmick wird übrigens die Geld-Druck-Maschine sein, mit der sich aus weißem Papier „echte“ Euro-Scheine zaubern lassen. Und so was kann man schließlich immer gebrauchen.

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