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3. August 2009 um 15:49 Uhr #2794871
Hallo allerseits,
nach etwas Stöbern hier und auf amerikanischen Piercing-Seiten ist mir aufgefallen, dass es anscheinend zwei verschiedene Ansätze gibt, wie man ein frisches Piercing pflegen kann.
Hierzulande scheint es üblich zu sein das neue Piercing in den ersten Wochen zwei- bis dreimal täglich mit Octenisept oder etwas ähnliches zu säubern und zu desinfizieren.
Die Amerikaner hingegen scheinen grö??tenteils das Piercing zwei- bis dreimal täglich ca. zehn Minuten in einer isotonischen Meersalzlösung einzuweichen, damit sich Ablagerungen lösen, und es danach wieder mit klarem Wasser abzuspülen.
Ich frag mich nun, was die Pro- und Kontraargumente für diese beiden Methoden sind. Für mich macht prinzipiell beides Sinn und beides scheint auch zu funktionieren.
Anonym
Gast@3. August 2009 um 16:30 Uhr #3038382ich hab mit beiden sachen nur gute erfahrungen gemacht 🙂
find das octi n bissl bequemer.raufsprühen , einwirken lassen.fertig.
aber sonst??hmm…3. August 2009 um 16:51 Uhr #3043842Also ein gesundes Piercing braucht eigentlich keine „scharfen“ Mittel … normal reicht Hygiene, antibakterielle Seife und / oder Salzwasser (H2Ocean) etc. … is ja ne „saubere“ Wunde! Ich denke im Grunde ist es „gehopst wie gesprungen“ … jeder so wie er/sie klar kommt … einzig sehe ich bei den wirklich „scharfen“ Mittelchen wie Octi das Problem, dass sie bei übermä??iger Anwendung die Haus austrocknen und reizen … naja und „??berpflegen“ ist ein weit verbreitetes Problem, man will ja nichts falsch machen und is „nervös“ und denkt dann „doppelt hält besser“ …
3. August 2009 um 18:46 Uhr #3175799früher gabs die kleinen röhrchens mit „ohrloch-antisept“ 😉
ich hab früher isopropanol genommen (billigster alk…. is halt blos bisserf giftig 😉
in GB wurde damals vor 25 jahren schon nur empfohlen : bade it! – three times a day- regular water!
1x am tag stinknormales leitungsheimer zum abweichen der krusten plus zur sicherheit einmal octi sollte normal ausreichen.
Anonym
Gast@3. August 2009 um 20:25 Uhr #2991585Wozu isotonisches Salzwasser erschließt sich mir nicht. der menschliche Körper kann durchaus – auch bei Wunden – mit osmostischem Druck umgehen, sauberes Wasser reicht allemal – wir leben heute in einer Region wo das leitungswasser im Wesentlichen die Qualität hat, um die uns ??rtzte aus vergangenen zeiten beneiden.
Früher hatte es nömlich guten Grund zu sagen,d ass man Wunden nicht auswaschen soll (weil man das Gegenteil bewirkte….)
Salz hat nun eine spezielle Wirkung, die durchaus Heilungsfördernd ist, der osmotische Druck des meerwassers (oder entsprechend konzentrierter Salzlösung) bringt die Wunde dazu Sekret freizusetzen, welches eventuelle Eindringlinge fortschwemmt, Salz macht sauber. Aber nicht in Isotonischer Lösung, die ist zwar besodners freundlich zum Gewebe – aberr auch zu Bakterien, die es IMMER auf der Haut, und somit auch rasch in geringer, aber ernstzunehmender Zahl im Piercing gibt.
3, 4, 5% wäre wesentlich hilfreicher, das wäre die Salzkonzentration die wirklich Wirkung zeigt, ohne das Gewebe allzus starkem Stress auszusetzen (Austrockenung von Zellen).
Nun Duschen und waschen mit brauchbaren Seifen (heute eigentlich alle, vom Schampoo übers Duschgel bis zur Spezialseife gegen bakterien – alle sind sie gut und wirksamer und viel verträglicher, als die gute alte normale Seife mit dem pH von 11 und höher. Dann Wasser, spülen, sauber.
NUR… Die Bakterien in der Haut bleiben zT geschützt durch die haut am Leben. Ist auch durchaus wünschenswert, machen als Symbionten eine saure Schutzschicht. Aber, so wie Gelegenheit eben Diebe macht, siehgt es auch mit harmlosen bakterien aus, sobald es Verletzungen gibt. Und neben den harmlosen Bakterien gibts auf jeder Haut auch Streptokokken, das ist schlicht normal.
Und die Viecher sind erstaunlich mobil, die wandern in die Piercignwunde ein, das Immunsystem bekommt was zu Arbeiten. Manchmal zu Viel der Arbeit, udn dann gibt es Stress, entzündliche, eitrige Infektionen, die, erst mal richtig losgebrochen, lange anhalten, schwer zu bekämpfen sind.
Daher hilft das zusätzliche Pflegen mit Desinfektionsmittel, oder aber wenigstens ordentlich mit recht konzentrierter Salzlösung arbeiten. 1. bekämpft die Msitviecher direkt, 2. hilft dem Körper sie aus unerwünschter Position loszuwerden, und es kann durchaus kombiniert werden.
Octenisept würde ich nun nicht im geringsten als Scharf bezeichnen, bei Tests mit Zellkulturen ahben Blutzellen empfindliche Konzentrationen überlebt. Das hat schon was von Antibiotikum, der Mensch übersteht es ungeschädigt, Mikroogranismen aller Art gehen drauf. Und es lagert sich an die Haut an, der Wirkstoff bleibt stundenlang eingetrocknet erhalten bis er irgendwann mal langsam abschiefert. Das schützt die Wunde relativ lang.
Leider wirkt es als schaches Detergens, wächst also tatsächlich Fett aus der Haut, trocknet die damit geringfügig aus. Dennoch zum Sicherheitshalber Pflegen einer langelbigen Wunde, udn das ist ein Piercing nun mal, das dauert beim Heilen, ist es ein Optimalprodukt!!!!!!
Egal was ich sosnt gerne Anwende um Sachen fern zu halten, oder Probleme los zu werden, Egal ob ich gerade Kamillosan, doer Teebaumöl oder deratiges Zeug nehme, Octenisept ist sicherheitshalber mal dabei…
Und richtige Antibiotika, Tyrosur zB., nur dann wenn mal wirklich ein ernstes Problem vorliegt, dass so nicht kontrolliert werden kann, als Hammer für den Ernstfall. So gut nämlich alles o.g. zeug wirkt, es sind eben nicht die wilden scharfen Mittel, sodern noch harmlose, aber eben auch mal für Infektionen verträgliche Mittel – die bleiben dann und nerven. Und dann hilft Tyrosur. Brauchte es gerade mal meines Oberschenkelpiercings rechts oben, und meiner beiden Unterschenkelpiercings wegen, die mir laufendes Hängenbleiben plus Umgebugnsdreck mehr als ??bel nahmen. Und nach wenigen Tagen alles in Butter… Und ein Rückenpiercing welches sich irgendwie ganz komisch eine entzündliche Infektion zuzog, von einem Tag auf den anderen angeschwollen, schmerzhaft und eitrig war – nach 3 Tagen sauber und gut (normal dauert so ne Katastrophe 2 Wochen, was ich da reinbekommen hab und wie…???)…
Das sind die Einsatzgebiete des wirklich scharfen Mittels dass man echt nicht „einfach so“ zur Routinepflege nutzen sollte (Resistenzen züchten).Aber isotonische Salzlösung? Sehe keinen Sinn – und auch beim H2Ocean sind weitere Substanzen, so das bakterienhemmende Enzym Lysozym dabei, um mehr zu machen als ein bischen zu spülen – das kacht der Duschkopf mit sauberem Leitungswasser besser.
Ach ja, PS.: Isopropanol ist nicht wirklich giftig (so ca. wie normaler Alkohol), aber in der hohen Konzentration bringts auch dünne Gewebsschichten um, verzögert die heilung (ähnlich also wie auch 3% H2O2). Allerdigns wirkt es sehr umfassend gegen jedwede Infektion, und anno dazumal bin ich einigen eitrigen Wunden damit beigekommen. Und bei Piercigns in Ermangelung andere Mittel (jaja mitdenken sollte man bevor alles leer ist) auch ein paar mal. Ist aber unangenehm, und echt nur Notlösung – auch wenns wirklich hilft.
Anonym
Gast@3. August 2009 um 20:28 Uhr #3168637PS.: Bei allen ungewöhnlciheren Piercings würde (werde) ich Octenisept nie weglassen beid er Pflege. Ein mehrere cm langes Surface Piercing stellt eine ziemlich lange Hautfalte dar, die man noch nicht mal richtig reinigen lkann, man kommt ja nicht ran. Sprich es wird immer Platz für Bakterien geben, die sich an der noch gesunden haut gütlich tun, und binnen Tagen aus einer gesunden Haut eine schwärende Wunde machen. Und die sauber zu reinigen geht nun mal am besten mit dem Octi…. (und Alternativ wenns wieder mal ausgeht mit dem Teebaumöl)
4. August 2009 um 2:20 Uhr #3115188isopropyl – das war vor ….ca 30 jahren (!) …damals war es auch noch state-of-the-art den ohrring nach dem abweichen/desinfizieren zu drehen täglich…
4. August 2009 um 13:56 Uhr #3226153Ich denke der Knackpunkt bei der Salzlösung ist das 10 Minuten einweichen. Damit sollen sich evtl. vorhandene Krusten lösen, damit sie einfach abgespült werden können, ohne das Gewebe mechanischem Stress auszusetzten.
Die Idee dahinter ist wohl, dass Desinfektion nicht nötig ist, weil der Körper mit den paar Bakterien auch so klar kommt, und es der Wundheilung zuträglicher ist das Piercing möglichst schonend sauber zu halten (sauber im Sinne von frei von Verkrustungen und nicht im Sinne von keimfrei).
Ich habe auf amerikanischen Seiten schon einige Erfahrungsberichte gelesen in denen beschrieben wurde, dass auch Entzündungen einfach mit diesen Salzbädern wieder weg gehen.
Ich weiß zwar auch nicht WARUM genau das mit der Salzlösung so gut funktioniert, aber nach den ganzen Berichten, die ich gelesen habe, bin ich mir sicher DASS es funktioniert.
4. August 2009 um 15:13 Uhr #3208680es wird davon abhängen, wo und in welchem ausmass die entzündung ausgeprägt ist – und von der ursache.
die kochsalzlösung heilt nicht, sie transportiert nur den „wundschrott“ = den detritus (wundbelag – Zellreste, verklumptefFibrinbeläge, keime, Biofilm, nekrotisches gewebe …
somit unterstützt sie die körpereigene heilung5. August 2009 um 2:00 Uhr #2926439ich hab ein problem mit wildfleisch gehabt nix hat geholfen hab echt jeden scheiß fersucht bis ich mal auf ne idee kamm 35% wasserstof zu benutzen, 2 anwendung und das zeug war getrockent und viel runter und nach 1 monat ist auch nix mehr nachgekommen… hab das beim tragus und beim Industrial Piercing gemacht… Najo der wasserstoff ist nicht ungefährlich und man solte es nicht öfters wie ein bis 2 mal benutzen…. mfg berni
Anonym
Gast@5. August 2009 um 14:17 Uhr #3122310Ja das ist eine Spezialanwendung, wo du ja Gewebe veröden willst, überschüssiges Wachstum zwingend einbremsen…. Ist aber eben keien Standardpflege. (Alternative Silbernitrat konzentriert, ??tzstein)
7. August 2009 um 18:29 Uhr #2894066Bei normalem Baden mit der isotonischen NaCl ist wir ja nur die Wunde feucht gehalten (ähnl. wie Wunden im Mund, die u.a. dadurch wohl auch schneller heilen).
Das ist besser als nix aber das Optimum ist es auch nicht. Denn bei einer solchen Salzwasser-Behandlung sollte man auf Produkte aus der Apo zurückgreifen, die auch sterilierst sind und wirklich die 9g/l Salz im Wasser haben. Mir gruselt es immer, wenn die Idee mit dem „Schnapsglas auf Bauchnabelpiercing“ kommt….ausserdem ist unser Leitungswasser enorm gut, aber halt nicht immer überall und zu jeder Zeit (nach starkem Regen z.B. – dies kann man in seinem zuständigen Trinkwasserlabor erfragen).
Hier sollte man echt schauen, welche Zellen man pflegen möchte: die heranwachsenden Hautzellen oder die Zellen diverser Keime gleich mit!
Deswegen würde ich immer für die äußere Pflege eines Stichkanal statt NaCl- Lsg auf ein bewährtes Pflegemittel zurückgreifen! Das ist der Hautflora angepasst und dahingehend getestet. Persönlich bevorzuge ich Prontolind.@Stormi: man müsste die Toleranz von z.B. Streptokokken und neuen Hautzellen gegenüber des osmotischen Druckes schon mal vergleichen können, um genau zu sagen, bei welcher Konzentration die Salzlösung nur desinfizierend aber nicht schädlich auf das verheilende Piercing wirkt. Schätze, das Piercing verliert….Mir ist keine Hautpflegedesinfektion auf Salzbasis bekannt, deswegen allein schon würde ich nicht mit hypotonischen und hypertonischen Lösungen arbeiten….
8. August 2009 um 0:46 Uhr #3142223die hypertonische sollte ne normale heilung einklich erfolgreich verhindern könnnen
8. August 2009 um 17:48 Uhr #3194114Da einige mir anscheinend nicht glauben, dass das mit der Salzlösung tatsächlich funktioniert, habe ich einen Link herausgesucht, der beweisen sollte, dass es in Amerika gängige Praxis ist:
http://www.safepiercing.org/piercing/body-aftercare/
Der Link verweist auf die Nachsorge-Empfehlungen der „Association of Professional Piercers“. Interessant ist auch, was weiter unten unter „What to Avoid“ steht.
8. August 2009 um 23:05 Uhr #3173432das ist doch keine glaubensfrage:
1.:salzlösung hilft heilen
2.:salzlösung ist nicht in der lage zu desinfizierenworan hängts?
9. August 2009 um 12:18 Uhr #3073827Die „Glaubensfrage“ ist weniger was genau die Salzlösung macht, sondern ob Salzlösung allein ausreicht bzw. ob Desinfektion notwendig ist oder nicht.
Bisher gingen hier die meisten Antworten in die Richtung, dass man auf Desinfektion nicht verzichten kann. Ich wollte mit dem Link nur untermauern, dass die APP wohl der Meinung ist, dass es auch ohne Desinfektion geht, weil sie nur Salzlösung und gründliches Reinigen empfiehlt. Außerdem wird auf der Seite sogar von einigen Desinfektionsmitteln explizit abgeraten.
Anonym
Gast@10. August 2009 um 17:20 Uhr #3224734Needles…: Es geht da wengier um einen bakteriostatischen Effekt konzentrierterer Salzlösungen, als um den Effekt der – in diesem Falle – erwünschten Anregung der Sekretion. Ein paar Minuten sifft das Piercing – und schwemmt damit Dreck aus…
Sollte natürlich auch weggeputzt werden….
Anonym
Gast@10. August 2009 um 18:26 Uhr #2986422Und ich halte wenig davon und habe kein Problem mich diesbezüglich auch gegen die APP zu stellen, immerhin hab ich auch Ahnung von Biochemie.
Und wenn heir geschrieben wird dass Betadine wundreizend wirkt – und in einem Atemzug mit H2O2, Alkohol oder harschen Oberflächendesinfektionsputzmitteln genannt wird – ist genau das eben falsch. Dasselbe gilt auch für Hibiscene (Chlorhexidine), welches aber im Falle einer Infektion durchaus nicht gerade besonders stark wirkt.
Die Ablehnung von Betadine hat wohl eher andere Ursachen – nämlich die das Piercingmaterial anzugreifen… Dennoch – zu glauben dass man MONATELANG mit eienr offenen Wunde hereumrennen kann – und ncihts anderes bedeutet „Piercing“, bis endlich der Hauttunnel verheilt ist, ohne dass die Immunabwehr von Bakterien einfach ausgetrickst wird (in Folge dann beim Zurückdrängen erst mall ein paar tage eitriges Sekret), ist sehr optimistisch. Und je mehr an solchen ärger es gibt, desto schlei??iger und langsamer heilt das Piercing, insoferne absolut 1.) Pro konzentrierterer Salzlösung die erst mal minutenlange Sekretion fördert, und 2.) Pro Desinfektionsmittel die im Bereich des Wundrandes auch weiterhin aktive ??bnerreste zurücklassen (Betadine, oder Octenisept)
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