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5. Oktober 2007 um 13:23 Uhr #2804862
Salue,
ich hatte kürzlich mit dem Freund eines Freundes ne spannende Diskussion. Er selber ist Grafittisprayer, und da auch ziemlich gut, dazu zeichnet er wie ein verrückter und kann auch auf dem Untergrund ziemlich geile Kunstwerke zustande bringen. Er meinte dann, er könnte also auch tätowieren, da es nur eine andere Art von Kunst sei. Klar müsse man sich ein wenig mit den verwendeten Materialien und Techniken auseinandersetzen, aber grundsätzlich könnte er das einfach so.
Ich hingegen sagte, dass man selber tätowiert sein mu??, um wirklich gut tätowieren zu können. Da Haut eben nicht nur Material, Untergrund ist, sondern lebendig, und grundsätzlich immer an nem Menschen dran hängt, der bei der ganzen Prozedur was empfindet. Und um das wirklich einschätzen zu können, mu?? mans mal selber erlebt haben.
Dazu kommt, dass ich als Kunde einem Tätowierer, der selber keine Tattoos hat, eher nicht vertrauen würde und mir eher ein anderes Studio suchen würde.
Wie seht ihr das? Bin ich da zu harsch? Kann man Tattoos nur unter dem Aspekt der Kunst betrachten und dabei tolle Ergebnisse erzielen?
5. Oktober 2007 um 13:32 Uhr #2890626also tätowiert sein hilft einem zumindestens dabei, die lage, in der sich
der kunde befindet nachvollziehen zu können. ich bin da deiner meinung.5. Oktober 2007 um 13:35 Uhr #2959758hm ich hatte noch nie einen tätowierer der nicht tätowiert war.. ehrlich gesagt würd ich zu dem aber auch nicht gehen, weil wie mela schon richtig schreibt, der sich schlecht in die lage des kunden versetzen kann. und ich denke dass ist ganz wesentlich. also ich schließe mich da deiner meinung auch an.
Anonym
Gast@5. Oktober 2007 um 13:36 Uhr #3078283hmm is der „große boris“ aus ungarn nich auch tintenfrei?
der sticht ja auch saugute sachen hm.5. Oktober 2007 um 13:39 Uhr #2955352ha, die unterhaltung hatte ich hier auch letztens per bm mit einem user..
ich bin selber nicht tätowiert und weiß auch nicht, ob ich jemals reif genug sein werde, mich für ein motiv fürs leben zu entscheiden.. aber manchmal werde ich eben gefragt, ob ich nicht was aus meiner zeichnerei machen will – „lern‘ doch tätowierer!“.
ganz abgesehen davon, dass ich mich dazu könnerisch nicht in der lage sehe, finde ich eben auch, dass jemand, der andere leute tätowiert, tattoos so sehr lieben sollte, dass er selber welche hat.. im endeffekt kommt es zwar alleinig auf das können an, aber irgendwie müsste ein „blanker“ tätowierer auf jeden fall mehr tun, um mich von seinem können zu überzeugen. bauchsache.. 🙂5. Oktober 2007 um 13:53 Uhr #2969699Zwingend tätowiert sein muss man dafür ja nicht, aber es ist auf jeden Fall von Vorteil, da schließ ich mich den anderen auch an. Sähe irgendwie auch sehr eigenartig aus, wenn jemand tagtäglich Leute sticht, aber selber gar kein Tattoo hat. Ein anderes Studio würde ich mir zwar nicht sofort suchen, nur weil einer nicht tätowiert ist, weil die Tattoos die der/die trägt meist eh von einem anderen gestochen wurden und nicht an sich selbst, aber verwundert wäre ich glaub ich schon.
5. Oktober 2007 um 13:57 Uhr #3076817Gute Frage.Ich denke,dass sich die Kunden auch evtl. wohler fühlen,wenn der Tätowierer eben selber Farbe an sich hat,wobei ich zu sehr zugehackte Inker nicht sehr symphatisch finde,weil es dann doch oftmals sehr brutal rüberkommt->so in der Art Glatze,Muskelmensch und zugehackter Hals + Hände oder so.
Mein Tätowierer selber ist mitte 40,oftmals nen Anzugträger und ich weiss nur von einem uralten Tat an ihm (Klar,wer weiss wie er nackt aussieht,aber sichtbar ist sonst rein gar nix und er macht „trotzdem“ klasse Arbeit,auch wenn er aussieht wie nen Versicherungsmensch).Ich denke,wenn ich ihn so gesehen hätte,hätte ich ihn 1. NIE für nen Inker gehalten und 2. wäre auch nicht unbedingt zu ihm gegangen,aber da er meine halbe Family schon als Kunden hatte,wusste ich halt,dass er gut ist… 😉
Aber kann sich ein Inker,der wirklich rein gar nix an sich hat,aber dennoch super zeichnet,in die Lage des Kunden versetzen?!Denke eher nicht.
5. Oktober 2007 um 14:16 Uhr #3128656ich hab mir mein erstes Großes Tattoo von einer Frau stechen/reparieren lassen die meinte sie hat sich nur deshalb ein kleines Tattoo zugelegt weil sie die Fragen warum sie keins hat im Studio nicht mehr hören konnte….
ihre Arbeiten sind super, sie hat Grafikdesign studiert bevor sie mit tätowieren anfing….
Anonym
Gast@5. Oktober 2007 um 20:38 Uhr #2987375also bei der tätowiererin wo ich mein arm machen hab lassen war auch frei von jeglichem tattoo oder piercing!! klar ist es besser damit die hacker wissen wann der kunde genug hat oder was er gerade aushalten muss wobei man das auch nicht genau sagen kann weil jeder den schmerz anders aufnimmt!! bin mit meinem arm aber aufjedenfall zufrieden!!! auch wenn meine hackerin nich tätowiert ist…
5. Oktober 2007 um 21:26 Uhr #2889589ich glaub es ist auch wirklich nur ne sympatie und wohlfühl sache…ich würde auch zu einem Tattoowierer gehen der nichts auf seiner haut hat, wenn ich wüsste er ist gut und nett…zu nem unfreundlichen Inker würd ich nie gehen, obwohl ich auch noch ne einen unfreundlichen inker getroffen habe….die Mischung machts einfach, nett und talenttiert…aber nene Tattoo bracuht er nicht unbedingt….
6. Oktober 2007 um 13:16 Uhr #3054078Also ich bin seit guten 11 Jahren Nadelhandwerker davon die letzten 4 professionell und hab nicht einen Strich am Körper. Aus diesen Grund is noch keiner aus mein Studio gerannt. Viel sorgt es für ein weinig Heiterkeit wenn ein Kunde gerade unter meiner Nadel liegt und sich gerade einen Sleeve knallen lässt und fragt was ich denn so am Körper hätte und meine prompte Antwort „ich bin doch nicht bescheuert… ;-)“ ist.
Ich überzeuge scheinbar doch durch ein wenig Talent und Freundlichkeit und nicht durch irgendwelche ??ußerlichkeiten.7. Oktober 2007 um 14:34 Uhr #3087462Zur Theorie im 1. Post..
Dann kann auch kein männlicher Piercer ein KVH etc. stechen und eine Piercerin kein PA oder so.. er/sie weiß ja nicht wies is..
Find ich bissl übertrieben.. Es kommt auf das Können an und nicht aufs selber schon gemacht haben bzw selber haben.7. Oktober 2007 um 17:50 Uhr #3129852Sieht man sich nicht sowieso vorher die Arbeiten des betreffenden Tätowierers an? Bevorzugt am lebenden Objekt. Das sagt doch an sich mehr aus als die Anzahl oder das Nichtvorhandensein von Tätowierungen am Inker, die ohnehin zum grö??ten Teil von anderen stammen.
8. Oktober 2007 um 1:15 Uhr #3071145ich finde auch, dass sich der taetowierer dann zwar besser in die lage des kunden hineinversetzen kann, aber an und fuer sich macht es keinen unterschied.. nicht jeder mensch kann sich fuer ein motiv auf lebenszeit festlegen. auch wenn er dies tagtaeglich bei anderen menschen tut (;
9. Oktober 2007 um 12:44 Uhr #3046150da kann ich nur zustimmen – boris hat kein einziges tattoo und ist trotzdem einer der besten…
Anonym
Gast@12. Oktober 2007 um 4:42 Uhr #3069978bravo, um ein super tätowierer zu sein, mu?? man erstmal super tätowiert sein. super einstellung!
ein untätowierter Stecher käme für mich selbst nicht in Frage, aber lediglich aus moralischer Ansicht. Auch ein Grund weshalb ich mich einfach immer noch nicht dazu überwinden konnte, zu Boris zu gehen. Ich möchte einen Tätowierer, der nicht einfach auf die Leute drauf los sticht, weil er ein Weltmeister im stechen ist, sondern einer, der seine innere Einstellung mit Leidenschaft nach au??en hin trägt und diese zu seinem Beruf gemacht hat und seinen Kunden weiter gibt.
Es gibt verdammt gute Tätowierer, die selbst nicht zugeknallt sind und auch irgendwo in den Top 10 herum schwirren. weiß gar nicht, wie man auf so einen Gedanken kommen kann, da?? untätowierte schlechte Künstler wären.13. Oktober 2007 um 13:22 Uhr #3104680also ich persönlich würde auch niemals behaupten, dass ein tätowierer,
der nicht tätowiert ist, ein schlechterer tätowierer ist. aber es zeigt ein
paar punkte auf, die mich stören würden.
zum einen zeigt es, dass derjenige keinen bezug zum tätowieren hat,
und auch vor seinem (meist quereinsteiger, die schon künstlerisch
erfolgreich) start niemals war.
es gibt einen, der auch ganz oben mitschwimmt, von dem ich aussagen
kenne wie „eigentlich halte ich nichts von tattoos“.
zum anderen kann der untätowierte artist schwer abschätzen, was es
bedeutet sich A/ überhaupt tätowieren zu lassen und B/ tätowiert rumzulaufen.
alles in allem fehlt mir einfach der bezug zum tätowieren, das interesse und
verständnis dafür, zur tätowierten „randgruppe“ zu gehören.
die arbeiten sind weltklasse, aber das herz ist nur bei der technischen
ausführen bei der sache.
trotzdem würde ich mich von boris tätowieren lassen. denn seine arbeiten
sind in erster linie wahnsinnig gute arbeiten, bei denen es gerade darum
geht, dass sie in detailreichtum und plastischer darstellung und farbgebung
nahezu unschlagbar sind. aber ich würde ihn niemals dinge fragen, die
die stelle, den beweggrund oder den gesammteindruck, den ich mit
der neuen tätowierung mache, betreffen…denn das weiß ich als
tätowierter mensch einfach selber besser 😉 -
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