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17. Februar 2011 um 18:10 Uhr #2783446
Hallo liebe Community,
ich bin nagelneu hier (wenn auch schon seit Jahren gepierct) und schreibe meine Bachelorarbeit über das coolste Thema der Welt: „Kulturprodukt Tätowierung – Akzeptanz und ökonomische Auswirkungen in der Arbeitswelt“.
Zu diesem Thema werde ich keine Angestellten interviewen, sondern die Personalleiter verschiedener Firmen im Raum München. Dennoch interessiert es mich sehr, wie ihr Tätowierten denn bei Einstellungsgesprächen behandelt werdet bzw. in welchen Berufen ihr tätig seid.
Ich werde nichts von diesen Antworten in meine Arbeit übernehmen (ist ein bisschen zu unwissenschaftlich für meinen Dozenten *g*), ihr sollt mir lediglich helfen, einen Einblick in die Situation zu erhalten. über rege Beteiligung und eine coole Diskussion würde ich mich also sehr freuen!
Falls irgendwer Personalleiter einer Firma in München ist und Lust hat, sich meinen Fragen zu stellen, freue ich mich über eine PM 🙂
Liebe Grü??e
Julia
17. Februar 2011 um 19:19 Uhr #2875577Ich bin Ergotherapeutin. Habe bisher noch nie Probleme gehabt. Meine Chefinnen sagten, ich müsse selber wissen ob ich die Tattoos verdecke oder nicht. Mittlerweile hat jeder meiner Patienten sie mal gesehen, und keiner hat sich negativ geäußert. Da kamen eher Fragen wie „Tut das nicht weh?“ oder „Darf ich mal dran fassen, ob man das spürt?“ oder „Wie lange braucht sowas denn, bis es abgeheilt ist?“. Ich hatte mit Menschen in jeder Altersstufe zu tun, von 6-82 Jahren.
17. Februar 2011 um 19:31 Uhr #2877255Bin im Medienbereich tätig, das ist die Akzeptanz eh etwas grö??er.
Trotzdem hab ich mich bei Bewerbungsgesprächen und in der ersten Zeit
(bis ich mit meinem Talent überzeugt hatte *lol*) eher bedeckt gehalten.
Mittlerweile bin ich selbstständig mit ´ner eigenen Druckerei, da isses eh latte.
Von Kunden kam bisher noch keine negative Resonanz.
Also zumindest keine, die ich mitbekommen habe 😉17. Februar 2011 um 20:38 Uhr #2878957Ich arbeite bei einer Sparkasse und da ist es (selbstverständlich?!) nicht erlaubt Piercings oder Tattoos für Kunden sichbar zu tragen. Meine Arbeitskollegen wissen es, Chefs nicht,sichbar ist bei uns tabu.
In meinen Ohren trag ich Plugs, keine Tunnel, mein Dermal Anchor wird mit Schal oder T-Shirt verdeckt und Tattos müssen natürlich auch unter der Kleidung verschwinden. Piercings im Gesicht gehen gar nicht, leider.Für mich ist es auf der Arbeit auch völlig okay und verständlich, allerdings wird uns auch gesagt, dass wir es in unserer Freizeit ebenfalls lassen sollten.
Auf der einen Seite verständlich, denn es ist vielleicht komisch, wenn man seinen Kundenberater in der Freizeit trifft und er alles andere als Kompetent wirkt (wir sollten ja eigentlich den Eindruck vermitteln 😉 ), auf der anderen Seite ist es mir egal, denn ich lebe ja nicht ausschließlich für meinen Job. Von mir wird genauso verlangt, dass ich nicht betrunken mit ner Bierflasche an der Bushaltestelle sitz… glücklicherweise lebe ich nicht in der Stadt in der ich arbeite 😉18. Februar 2011 um 11:22 Uhr #2880665ich bin angehende garten und landschaftsbauerin. bei mir ist das ziemlich egal wie viel metall ich am körper habe oder wie viel farbe unter der haut.
anfangs wurde ich von meiner ausbilderin und dem rest etwas schief angeguckt, aber mittlerweile stört es niemanden mehr (es sind über die jahre ja auch mehr piercings und tattoos geworden ;)). ein wichtiger aspekt ist auch (denke ich^^), dass ich nen sehr höflicher, zuvorkommender mensch bin und meiner arbeit gewissenhaft nachgehe…es gibt halt doch noch einige menschen, die auf solche werte acht geben und nicht aufs erscheinungsbild.es wird zwar viel von tolleranz gesprochen, jedoch wird man immer wieder abgelehnt. in einigen berufen, wo man viel kundenkontakt und dergleichen hat, kann ich es verstehen, wenn man als chef/in menschen mit körperkunst ablehnt. aber ich hoffe, dass sich mit den jahren die einstellung dazu noch ändern wird…man will doch hoffen, dass sich die menschheit in dem aspekt weiterentwickelt ;D
18. Februar 2011 um 12:33 Uhr #2882379wie war das denn bei euch beim vorstellungsgespräch? war euer aussehen sofort thema, wurde es gänzlich ignoriert, habt ihr auch schon jobs nicht bekommen deswegen?
die regeln der sparkasse find ich ja auch mal die oberhärte! aber das wird wohl bei allen banken so sein…
18. Februar 2011 um 14:21 Uhr #2884089Ich kam bei Vorstellungsgesprächen noch nie in die Situation, mich rechtfertigen zu müssen. LAbret hab ich rausgenommen, Tattoos verdeckt. Tunnel zwar drin gelassen statt Plug, aber darauf hat mich nie jemand angesprochen.
18. Februar 2011 um 23:09 Uhr #2885825Ja lässig. Ich bin (ganz unwissenschaftlich) eh der Meinung, dass das heutzutage eh nicht mehr so das riesenproblem ist mit den bodymods… ich mein, echt jeder hat doch heutzutage irgendwas, oder? oder kennt ihr leute, die echt richtig probleme hatten, weil sie irgendwas sichtbares haben/sich haben machen lassen, während sie angestellte waren?
19. Februar 2011 um 12:38 Uhr #3077149Ich bin Erzieherin und arbeite in Behinderten Wohnheimen. Ich hatte bis jetzt ein Vorstellungsgespräch wo ich den Job aufgrund von einem Labret, Tunnel und Lobes nicht bekommen habe. Mit der Aussage das es aus Arbeitssicherheitsgründen nicht gehen würde, was aber nur eine Ausrede war. Da ich schon lange so arbeite und es nie ein Problem war. Ansonsten ist es kein Problem. Ich verstecke im Arbeitsalltag keines meiner Tattoos und Piercings, meine Klienten stört es nicht. Chefin hat es auch schon immer mal wieder gesehen und da kam nie was negatives. Nur bei Vorstellungsgesprächen habe ich es bis jetzt immer so gehalten das ich langärmelig trage. Aber nur um nicht gleich die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, da geht es mir einfach darum das sie erstmal auf meine Qualifikation gucken und nicht darauf ob ich Tattoos habe oder nicht.
Wenn ich Gespräche mit Richtern oder gesetzlichen Betreuern habe, die mich nicht kennen, trage ich auch langärmelig und gut ist. Wenn die mich schon länger kennen mache ich mir da auch keine Gedanken mehr drüber.19. Februar 2011 um 13:00 Uhr #3074877beim vorstellungsgespräch war das bei uns kein thema, ich denke das ist voraussetzung wenn man sich für diesen beruf bewirbt, aber in der ersten woche als wir die ausbildung begonnen haben, wurd uns schon recht deutlich vermittelt, was wir auszustrahlen haben..
25. Februar 2011 um 13:40 Uhr #2974042Ja, kenne ich.
Und man sollte sich nicht vom eigenen Umfeld täuschen lassen: Es gibt verdammt viele Leute, deren sichtbare Bodymods sich (im Fall von Frauen) auf zwei Ohrlöcher beschränken. Und genauso viele Leute, die erstmal Vorurteile haben. Nicht nur in klassischen Anzugträgerbranchen wie Banken.8. März 2011 um 13:47 Uhr #2951459Aloha =)
Also ich arbeite im gehobenen Verwltungsdienst der Bundeswehr. Zum schriftlichen Einstellungstest bin ich mit allen Piercings im Gesicht (waren damals noch Septum und Snakebites) gegangen – im Gespräch selbst nur mit Septum – und wurde genommen. Die Leute da waren wirklich ziemlich offen für sowas, man hat zwar geguckt aber das war alles (waren Damen und Herren um die 60). Mir wurde nur nahegelegt, dass ich bei höheren Besuchen vllt alles verstecken sollte, aber is ja klar, man empfängt den Verteidigungsminister oder den Präsidenten der Wehrverwaltungen nicht mit Blech im Gesicht ;D18. März 2011 um 13:16 Uhr #3006678Hier in Ostfriesland ist es wie vor 100 Jahre. Ich trage seit 10 Jahren Piercings und hier hats noch keiner geschnallt. Selbst in der Tankstelle darf man bei einem 4oo Euro-Job keine Piercings tragen.
Bis vor kurzem habe ich in einem O2-Shop gearbeitet. Da wars ok, auch meine Tatts. Hin und wieder wurde ich drauf angesprochen. Zwischendurch meinte mein Chef dann plötzlich, das ich die doch rausnehmen soll, aber da war der Vertrag schon unterschrieben:) Hihi..
Nun bin ich wieder mal arbeitssuchend und werde mich aufs neue damit rumschlagen mü??en, den Chef von meiner Arbeit und nicht von meinem Aussehen zu überzeugen. Für einen Vollzeitjob würde ich mich aber schweren Herzens trotzdem von meinen Piercings im Gesicht trennen. Aber für einen 400 Euro-Job niemals!18. März 2011 um 19:51 Uhr #2988128Hallöle,
als was ich arbeite seht Ihr ja in meinem Profil.
Meine Chefs und Kollegen und viele BewohnerInnen wissen von meinen Tattoos , Komme im Sommer zumindest in kürzeren Hosen und T-Shirtbis zum Dienst oder laufe bei Bewohnerurlauben auch mit freiem Oberkörper rum ..
Hatte da bisher noch keine Probleme.
Führe selber auch Einstellungsgespräche , mache bei diesen aber auch auf die Gefahr von Piercings hin , hatten da tatsächlich schon einen Arbeitsunfall.26. März 2011 um 9:32 Uhr #2945852huhu,
ich bin reiseverkehrskaufmann und muss sagen die leute haben sowhol mit meinen tätowierungen als auch den tunnel kein problem.
hab das glück das mein chef da auch ziemlich locker ist, er will lediglich keine tattoos am hals oder gesicht 😉
das einzigste was mir auffällt ich bin in der branche totaler au??enseiter damit und das merkt man deutlich. bin ich zB auf inforeisen oder schulungen mit anderen reisekaufleuten kommen immer doofe blicke etc.
schade eig denn gerade in diesem beruf geht es sonst so locker zu aber naja.
dadurch das ich allerdings meinen kompletten arm zugehackt hab hab ich mich auch für langärmliche kleidung entschlossen sollte ich mal den beruf wechseln, was sehr wahrscheinlich ist
viele grü??e
27. März 2011 um 6:33 Uhr #3008162Ich bin ziemlich vollgepeikert (u.A. Hände, Hals) und ich habe/hatte immer ??rger bei Vorstellungsgesprächen bzw. auch aufgrund der Tattoos den Job nicht bekommen.
Selbst bei Burger-King (!!) in der Küche (noch nichtmal am Tresen) wollte man mich deshalb nicht nehmen (man sagte mir das sogar!). Wenn mir der Job nicht eh schei##egal gewesen wäre, wäre ich zum Anwalt gegangen, denn ich denke das fällt in das Anti-Diskriminierungsgesetz.
Ich meine, wir leben doch nicht mehr in den 50ern und schließlich arbeite ich ja nicht mit der Haut. Selbst in einer Bank sollte dieses Uralt-Klischee (Tattoo=Seemann, Kanstologe, Verbrecher) doch überholt sein.5. April 2011 um 12:20 Uhr #3123859Hallo
mich mal deswegen eine Frau abgelehnt nach dem Motte mit einem Verbrecher will sie nichts zu tun haben.
Naja war eh nicht der Bringer.
Einmal musste als Elternschreck herhalten.
Im Beruf trage ich Ohrschmuck ganz normal auch beim Kundenbesuch.
Bisher hat es noch keinen gestört.
Wenn man sonst geplegt ist, freundlich, zuvorkommend und seine Arbeit gut macht
ist es wichtiger als welche vorlieben man hat.LG
Gregor5. April 2011 um 12:35 Uhr #3213631Hallo,
mittlerweile hat sogar die First Lady ein Tattoo.
Bei den Maoris kannst Du ohne Tattoo (tautau) niemals Häuptling werden.
Da bekommst Du noch nicht mal eine gescheite Beerdigung.
Aber soweit sind wir in der „zivilisierten“ Welt noch nicht.
Zu viele Spie??er hier.Gru??
Gregor -
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