vor 16 Jahren, 4 Monaten-
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Das Große Ziel
Ja, die überschrift klingt ein wenig martialisch, aber das bestärkt mich nur in meinem Willen, dieses Ziel auch wirklich zu erreichen. Es geht um nicht mehr oder weniger als ein Hobby, eine Passion eventuell, die man Laufen oder Joggen nennt.
Vor drei Monaten, fast auf den Tag genau, entschloss ich mich mit dem Laufen anzufangen. Das hatte diverse Gründe, zum einen hatte ich plötzlich mehr Freizeit und zum anderen kam ich, meiner Meinung nach, beim Treppensteigen viel zu schnell aus der Puste. Da schoss mir der Gedanke an meine Rente durch den Kopf, auch wenn es dafür noch Jahre zu früh ist, und die Frage: ???Was ist, wenn du in 17 – 20 Jahren in Rente gehst, und du diese nicht mehr genie??en kannst, weil deine Gesundheit den Bach runter ist??????. Der Gedanke hallte so nachhaltig durch meinen Kopf, dass ich beschloss etwas zu tun.
Nun, es war November und ein richtiges Mistwetter, aber ich dachte, irgendetwas musst du tun. Zu kalt fürs Fahrrad und ein geeignetes Hallenbad, dass nicht unter chronischer überfüllung leidet, war auch außerhalb einer bequemen Reichweite. Ich mag radfahren und schwimmen sehr, aber da muss es doch noch was geben ??? klar, dass Laufen! Gedacht, gesagt und umgesetzt. Ja, in so etwas bin ich manchmal konsequent. Neue Laufschuhe gekauft, noch eine winddichte, atmungsaktive Jacke und eine Laufhose und es konnte los gehen. Eine GPS-Uhr, die meine Aktivitäten aufzeichnen sollte, hatte ich schon vom Radfahren genauso wie die richtige Sportunterwäsche. Ich entschloss mich mit einer 4,5km langen Strecke zu beginnen, da ich der festen überzeugung war, dass der Sport, den ich gelegentlich ausübte, mich in die Lage versetzt hatte, diese Strecke erfolgreich zu überwinden. Das Ergebnis war jedoch ernüchternd: Ich hatte fast 40 Minuten benötigt, um an das Ziel zu kommen! Erschreckend! Aber nicht nur die Zeit war erschreckend, sondern auch mein Zustand nach dem Laufen. Hochroter Kopf, fast 3 Minuten Atemnot und der Puls wollte und wollte sich nicht dem normalen Zustand auch nur annähern.
???Du hast es ja so gewollt???, schallte es durch meinen Kopf. Ich ignorierte die Stimme des inneren Schweinehundes, die mir immer wieder sagte: ???Du hast es doch so gewollt. Schau wie beschissen es dir jetzt geht. Lass es doch einfach bleiben. Wiege dich in Ahnungslosigkeit über deinen Gesundheitszustand und bleib das nächste Mal, wenn du ans Laufen auch nur denken musst, einfach auf dem Sofa sitzen und glotz´ lieber TV! Lass die im Fernsehen auf Eurosport doch für dich laufen!??? Ich bin diesmal nicht nur konsequent, sondern dazu auch noch willensstark, Pech für den Schweinehund. So ging es weiter mit dem Laufen. Anfangs musste ich mich noch dazu zwingen dreimal in der Woche laufen zu gehen. Doch je länger ich mich zwang, desto weniger musste ich mich von Mal zu Mal zwingen. Es fing an, zu meiner überraschung, Spa?zu machen! Auch das körperliche Befinden nach dem Laufen wurde immer besser. So entschloss ich mich die Länge der Strecke von 4,5 km auf 6,5 km zu erweitern. Und siehe da, wer 4,5 km in einem regelmä??igen Tempo laufen kann, der kann auch 6,5 km weit laufen. Es wurde, je länger ich regelmäßig Laufen ging, immer selbstverständlicher und meine Fitness steigerte sich von Woche zu Woche. Die Streckenlänge steigerte ich auf 8,5 km und ein paar Wochen danach schließlich auf 10 km. Nun laufe ich seit drei Wochen die 10 km Strecke und die Laufzeiten stabilisieren sich in dem Zeitbereich von 1 Stunde 1 Minute bis 1 Stunde 4 Minuten. Ab und zu kommt der Schweinehund und will mir sagen, dass es nun genug sei, ich meinen Willen gehabt hätte und innerhalb von drei Monaten nun doppelt so weit laufen kann, wie ich zu Beginn konnte. Tja lieber Schweinehund, ich muss dir sagen, dass du damit ja nicht unrecht hast. Jedoch hat dein Herrchen da noch das Große Ziel vor Augen, von dem in der überschrift die Rede ist. Denn im Herbst 2009 wird dein Herrchen nämlich einen Halbmarathon laufen, und um dafür fit und trainiert zu sein, wird er weiterhin jede Woche dreimal laufen gehen! Ach wie jammerte der Schweinehund und klagte. Ich jedoch überhöre es immer wieder genüsslich.
Und sollte im Herbst diesen Jahres das Große Ziel erreicht sein, so bin ich mir sicher, wird sich bis dahin ein neues, noch weiter entferntes grö??eres Ziel auftun. Es könnte z.B. lauten: Eines Tages, wenn ich in Rente bin und all die anderen Rentner auf ihrer Parkbank sitzen und die Frühlingssonne genie??en, werde auch ich die Sonne genie??en – allerdings während eines Marathons!hm, vielleicht solltest du mal ein wörtchen mit meinem schweinehund reden – der ist ziemlich dominant! 😉
viel erfolg weiterhin, vor allem beim halbmarathon und halt uns mal auf dem laufenden, wie es dir ergangen ist!Mach ich doch glatt, musst mir nur sagen, wo ich den deinen finde, damit ich ihm ins Gewissen reden kann 😉
Der Halbmarathon ist ja erst für den Herbst angesagt, aber ich habe vor so eine Art Erfahrungstagebuch zu schreiben/führen, dass spornt zusätzlich an…Wenn viele andere lahm auf der Parkbank sitzen ziehst du lässig dran vorbei 😉
Find ich gut, dass du geschrieben hast, wie sich das bisher entwickelt hat.
Den Schweinehund zu besiegen ist am Anfang echt nicht leicht aber irgendwann hat man so die Gewohnheit und ich kenns von mir mittlerweile sogar so, dass mir das Auspowern fehlt, wenn ich es mal sein lasse.Ja, da komme ich so langsam hin, dass es mir fehlt, wenn die Laufpausen zu lang werden… Wir werden sehen 🙂
Klingt gut! 🙂
Ich kämpfe immer noch mit den Kilometern, mal sehen, wann sich da eine Leichtigkeit einfindet. Allerdings hatte ich davor auch lange keinen Sport gemacht und startete somit von Null. Außerdem bin ich erst vor etwa 8/9 Wochen angefangen…
Aber direkt beim ersten Mal 4km zu laufen, wäre UNDENKBAR gewesen….
Ich steigere mich sehr viel langsamer, aber ähnlich diszipliniert und freue mich über meine kleinen Erfolge.
Ich freu mich schon darauf, wenn das Wetter schöner wird und man das „Frühlingserwachen“ beim regelmä??igen Lauf beobachten kann.Berichte uns weiterhin, ich bin gespannt, wie du durchhältst (und ich auch), ganz evtl ist im Herbst bei mir auch ein erster Wettkampf angesagt, man wird sehen, welche Distanz realistisch ist 🙂
So, erster Nachtrag.
Nachdem ich an Gründonnerstag im Rheinland nichts Besseres zu tun hatte, wie natürlich wieder Laufen zu gehen, bin ich erneut einen Schritt näher an mein Ziel gekommen.
In der 4. Woche bei der Streckenlänge von 10km habe ich es erstmalig geschafft unter 1Std zu bleiben (59:36min)! Und das mit zwei Scheiben Leberkäse, sü??em Senf und einer Brezel im Magen. Erstaunlicherweise habe ich dabei unterwegs keinen Bröckchenhusten bekommen 😉Ich denke, dass wenn ich kontinuierlich ca. 55min für diese Distanz benötige, ich die Länge der Strecke erneut verlängern werde…
Bis dahin K??LLE ALAAF und ein Altbier! *g*
Denn Kölsch schmeckt besch… !
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