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21. Oktober 2008 um 0:35 Uhr #2783314
Tag zusammen!
Momentan befinde ich mich auf dem Weg zum Abitur und da schmiedet der ein oder andere ja auch Pläne für die Zukunft. Würde gerne Studieren (irgendwas Sprachlich/Sozialwissenschaftliches mathematisch maximal die „leichte Finanzbranche“) und mich auch tätowieren lassen. Wüsste gerne ob es hier tätowierte Akademiker gibt oder allgemein Leute die mir genaueres darüber sagen können welche Jobbereiche wohl Tattootolerant sind und welche nicht.Weiterhin würde ich gerne allgemein eure Einstellung zum derartigen Ausschluss tätowierter Menschen aus bestimmten Bereichen der arbeitenden Gesellschaft erfahren.
Grü??e
Anonym
Gast@21. Oktober 2008 um 7:06 Uhr #2873758Ja, gibt es. Ich selbst könnte mir keine sichtbaren Tätowierungen leisten. Ich habe Kundenkontakt (Beratung, Präsentationen, Schulungen) in einem eher konservativen, industriellen Umfeld. Auch wenn es hier manch einer nicht gerne hören mag, ich hätte mich beruflich gesehen nicht bis an diesen Punkt (Personal- und Budgetverantwortung) weiterentwickeln können, wenn ich Tattoos offen getragen hätte.
Immer wenn Du Kundenkontakt hast oder Dich in den höheren Sphären des Managements bewegst, Du bist das Aushängeschild des Unternehmens, dem Kunden wie den Mitarbeitern gegenüber.
??hnlich einzuschätzen sind sicherlich Banken und Versicherungen. Anders stelle ich mit das in den Bereichen Film, Funk und Fernsehen sowie Pädagogik vor.21. Oktober 2008 um 9:18 Uhr #2875445Die frage is weniger wo es geht und wo es nicht geht, die farge ist ob man bereit ist auch bei hohen temperaturen lange ärmel zu tragen…. kritisch is das ganze meist nur wenn es hände oder hals sind.. alles andere lässt sich verbergen es sei denn man z.b. in hotels kleiderordnungen wo man nicht selber entscheiden kann…. und man weiss wenn mein sein abitur macht eh noch nicht was in 20 jahren ist… das sollte man sich auch imemr vor augen halten!
Anonym
Gast@21. Oktober 2008 um 11:37 Uhr #2877122@Limes, das find ich supergut formuliert.
So ist (vielleicht leider) eben in Deutschland immer noch die Realität.
Aber, man kann sich mit alles und allem arangieren, wenn man ein paar Abstriche macht.21. Oktober 2008 um 17:22 Uhr #2878819Danke schonmal für die Antworten.
Schade dann wird das mit den Unterarmen wohl nichts. Dann bleibt wohl nur die T-Shirtgrenze wäre ja im Zweifel bereit 1/2 Arm Hemden zu tragen aber immer mit 1/1 also langärmligen Shirts und Hemden herumrulaufen würde mir bei Temperaturen von über 25°C den Rest geben.
Finde diese Sichtweise der Menschen einfach unzeitgemä??. Tattoos tun doch niemanden weh und machen einen Manager auch nicht dümmer oder weniger kompetent. Was meint ihr? Woher rührt dieses Misstrauen oder dieser Argwohn?21. Oktober 2008 um 19:37 Uhr #2880527es liegt nicht unbedingt immer am arbeitgeber.. meine chefs kennen meine tattoos und auch sonst alles was ich so tue und denen ist das total egal. sie finden zwar nicht alles super, aber sie tolerieren alles. anders siehts leider mit unseren mandanten aus. ich arbeite in einer mittelgroßen anwaltskanzlei und da kommen einfach immer irgendwelche leute denen das nicht passt. da muss man sich anpassen. ob man nun will oder nicht. ich teile deine ansicht, dass tattoos einen nicht dümmer machen oder dass man sich dadurch verändert aber es gibt einfach immer noch genug leute die so konservativ denken. die wird es auch immer geben. die frage ist halt auch wie weit man gehen will um das zu haben was man will. ich bin ganz ehrlich ich bin daweil noch nicht bereit, im sommer langärmlig zu kommen, deswegen hab ich meine geplanten sleeves aufgeschoben. nicht weil ich nicht dazu stehen würde aber einstweilen ist es mir zuviel aufwand. die kleineren tattoos an den ellenbogen stören nicht bei mir aber sleeves sind halt doch was anderes. ansonsten mach ich mir keine gedanken mehr drüber weils mir zu mühsam is… solche leut wirds immer geben und aus. ich hab gelernt das hinzunehmen und versuche mich nimmer drüber zu ärgern
Anonym
Gast@21. Oktober 2008 um 20:49 Uhr #2882245Hmm, es ist zwar jeder 10. Deutsche tätowiert, aber nicht gleichmä??ig über alle Alterstufen und gesellschaftlichen Schichten hinweg. Und da wären vielleicht schon zwei Gründe. Chefs sind meistens nicht jung und stammen eher konservativen Kreisen ab. Konservativ in diesem Fallehieße ja auch eher intolerant dem Körperschmuck gegenüber. Dann hegen Verantwortliche sicherlich auch Bedenken hinsichtlich Ihrer Kundschaft. Ich glaube nicht jeder mag einem Versicherungsberater mit einem sichtbaren Totenkopf auf dem Arm, eine Versicherung abkaufen. Einem so tätowierten Menschen wird dann fehlende Seriösität unterstellt.
Das sind alles Gründe, die ich mir vorstellen kann – die Meinung aber nicht unbedingt teile. Und ich denke auch, dass es sich in den nächsten Jahrzenten verändern wird.21. Oktober 2008 um 21:27 Uhr #2883954hey
also ich bin zahnmedizinische fachangestellte in einer kieferorthopädischen praxis. ich darf keine sichtbaren tattoos haben. und piercings im gesicht sind absolut tabu, vor allem im mundbereich. das zählt als schlechtes vorbild. was die tattoos angeht, ist es eben wirklich wegen der eltern der patienten, die das irgendwie als unseriös sehen könnten. die kinder wären ja nicht das problem, denen ist das egal, die fänden es allenfalls „cool“. ich hatte auch ein längeres gespräch mit meinen chefs, eben weil ich wissen wollte ob ich mich tätowieren lassen darf. als kieferorthopäde ist man erstaunlich viel auf mundpropaganda angewiesen und wir können uns nicht leisten, dass schlecht geredet wird weil eine helferin tätowiert ist. negatives verbreitet sich ja meist schneller als positives. natürlich find ich das doof, weil ich eigentlich schon feste pläne für meine unterarme hatte, aber mir ist der job da einfach wichtiger zumal ich es mir finanziell nicht leisten kann, nichts zu tun.
sicher kommt es auch immer auf den chef an, sicher gibt es welche die sagen, ist mir sch… egal wie du ausschaust, ich weiss dass du toll bist und was du kannst. aber als chef muss man natürlich auch dran denken was für das unternehmen gut ist. und was nutzt einem ein super toleranter chef wenn man keine kunden mehr hat?
mein freund ist in der gastronomie, restaurantfachdingsbums. der darf auch keine „öffentlichen“ tattoos. piercins jedoch sind wohl ok da seine kolleginnen zum teil labrets haben und so. fällt mir grad noch so ein.22. Oktober 2008 um 1:52 Uhr #2885684Ich finde da kann man schlecht ne generelle Antwort geben, weil auch innerhalb einer Branche gibt es zwischen den einzelnen Arbeitgebern deutliche Unterschiede. Und ansonsten ist Tattoo nicht gleich Tattoo und Piercing nicht gleich Piercing.
22. Oktober 2008 um 19:49 Uhr #2887413Ganz ehrlich finde ich die angestrebten Studienrichtungen lustig – da ist alles und nicht dabei 😉
Ich bin angehende Akademikerin und möchte Journalistin werden. Da kommt es sehr drauf an, für wen und in welchem Umfeld man arbeitet.
22. Oktober 2008 um 22:08 Uhr #3074741hallo,
ich habe das selbe Problem nur schon einen schritt weiter^^ , und wurzel mich jetz ganz frech hier an – weils zum thema passt und dann ja kein extra treat aufgemacht werden soll wenn ichs richtig verstanden habe.
Ich arbeite mit sehr viel Kundenkontakt – bin Kinderpflegerin/werde Erzieherin und habe deshalb eine stelle für mein Tattoo ausgewählt an der man es eben dicht sieht da in diesem Beruf Tattowierungen bisher ein Tabu sind (meine pircings sind schon obergrenze). Ich mag mein Tattoo sehr allerdings finde ich es sher schade das es sooo unsichtbar ist….
Man siehts auf der abreit nicht aber auch sonst nirgends…
Ich möchte noch eines und es gibt so viele tolle stellen für Tattos aaaaaaber entweder man sieht sie ständig oder nie… : /
Hat jemand ideen für die Tattooplatzierung die mir bis jetzt entgangen ist?
Würde mich über Anregungen sehr freuen –
lg lisaAnonym
Gast@23. Oktober 2008 um 6:43 Uhr #2973908Merkwürdig, wo gibt es Tattoos, die man nie sieht? Dann mü??ten die ja unsichtbar sein. Ich vermute mal, wenn du nackig bist, dann sieht man die schon. 😉
Und hier stellt sich dann doch die Frage für wen macht man denn die Tattoos? Für sich selbst oder die Anderen? Oder sind das Mitteilungen, die Du Deinen Mitbürgern per Tattoo machen möchtest?Zu Deiner Frage: Rücken oben, je nach Ausschnitt sieht mans oder nicht. Schulter oben, Sichtbarkeit hängt von der Länge der ??rmel ab. Oberschenkel, Sichtbarkeit hängt auch von der Länge des Rockes oder der Hose ab.
23. Oktober 2008 um 13:52 Uhr #2951185Also ich bin Kunsthistorikerin und grad an der Promotion. Generell habe ich meinen Körperschmuck nur an Stellen, die gut mit Kleidung zu bedecken sind. Museen und kulturelle und / oder kirchliche Einrichtungen haben sowas überhaupt nicht gerne. Im Prinzip gilt immernoch der Spruch: Der erste Eindruck zählt.
Und wenn sie dich aufgrund deines Körperschmucks direkt aussortieren hast du gar keine Möglichkeit mehr zu zeigen, da?? du intelligent und gut bist. So ist der Alltag und wer das Sagen hat, macht die Bedingungen…
28. Oktober 2008 um 14:38 Uhr #3006546Ich habe jetzt auch meine Ausbildung begonnen…
Meine Tattoos sind meinem Chef erst nach Vertrag unterscheriben aufgefallen, fand er nicht so supi aber ich lass se bedeckt, ich werde mir auch solange ich nciht weiß das ich es mir erlauben kann keine sichtbaren tattoos stechen lassen.
Mach eine Ausbildung zur technischen Produktdesignerin im Metallbereich.. mein tätowierer ist davon ausgegangen das es da bestimmt keine Probleme geben wird, Habe halt erzählt ads ichs mache 😉 also er meinte in dem bereich ist man doch meistens locker.
Kommt auch halt immer darauf an in was für einer Firma du landest.. bei mir sind die meisten mehr oder weniger spie??ig.
Und auch falls eine Firma recht lcoker ist wenn man mal in eine andere wechesln will hat man vllt das Problem da..28. Oktober 2008 um 16:49 Uhr #3043737Aber wenn man dann gerade wohin muss wo Tattoos nicht erwünscht sind kann man ja auch mal was anziehen wo man das Tattoo dann nicht sieht. Und man lebt ja nicht nur für den Job.
28. Oktober 2008 um 22:41 Uhr #2945578@Wohlstandskind: Das hei??t einfach nur ich möchte nichts was zuviel mit Zahlendreherei zu tun hat machen. Wollte sagen das mein Studium wohl eher in die sprachliche als in die naturwissenschaftliche Richtung gehen wird.
Trage ein Labret und hätte so gerne tätowierte Unterarme allerdings wird das wohl nicht gehen da ich es hasse bei hohen Temperaturen lange Hemden zu tragen.
Klar kann man nichts machen wenn man vom Arbeitgeber wegen Körperschmuck aussortiert wird. Aber ich wollte eher wissen ob ihr die situation voll und ganz akzeptiert und ob ihr eine theorie habt warum tätowierungen einen menschen unseriöser oder inkompetenter erscheinen lassen.
4. November 2008 um 10:41 Uhr #3008029Ich finde da müsste vom Arbeitgeber unterschieden werden was es für Motive sind.
5. November 2008 um 9:28 Uhr #3123725oder auch nicht.. keine ahnung.. Oo
29. November 2008 um 1:22 Uhr #3213492So, jetzt mal was aus Mexiko zum Thema Job und Tattoo, bezogen auf den Job als Lehrer.
Es soll Schulen geben, die einen gar nicht einstellen hab ich gehört. So schlimm isses bei mir dann nicht, muss halt jeden Tag Piercings rausnehmen und die Tattoos dürfen bloss nicht sichtbar sein auf meiner Arbeit. Ist ja in Ordnung. Aber es schränkt einen schon ein. Muss natürlich auch aufpassen, die Schüler suchen einen immer wieder bei Facebook etc. Da ich sogenanntes habe darf da im Profil ja auch nix von Bodyart zu sehen sein. Nicht, dass ich Schüler zu meinen Freunden hinzufügen würde, aber das Profilfoto ist ja doch für jeden sichtbar, das darf man nicht vergessen.
Jetzt habe ich mich an der Uni vorgestellt, um abends Deutschkurse zu geben. Als ich die Tattoos angesprochen habe wurde dann erstmal doof geguckt und überlegt. Eigentlic könnte man sowas ja nicht machen, aber sie würden mich nehmen, sie könnten mich unter diesen Umständen nicht krankenversichern. Aber man würde mich einstellen, weil man ja so dringend jemanden bräuchte.
Das klingt dann schon diskriminierend, hier ist man immer noch weitgehend der Ansicht, dass Tattoos einen kriminell machen, oder man dann ein schlechterer Lehrer ist. Es klang für mich so, als würden sie bei den Tattoos über eine Krankheit sprechen.
Bin mal gespannt, in wie vielen Generationen dieser Humbug endlich aus den Köpfen raus ist.
Liebe Grü??e nach Deutschland!
LoboLoco -
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