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29. Juli 2007 um 19:32 Uhr #2799286
Grü??e euch
Gerne würde ich meine Ohren dehnen ich hab zur Zeit 1,6 wie mache ich das soll ich zum piercen würde gern Tips haben.
Alles Liebe
Lars
29. Juli 2007 um 19:46 Uhr #2961987Kannst du auch selbst machen. Besorg dir Sicheln oder Dehnstäbe. Am Besten nach dem Duschen oder Baden (da ist das Gewebe relativ entspannt). Immer nur eine Grö??e weiterdehnen und genug Zeit zwischen den Dehnschritten lassen (mindestens 4 Wochen).
30. Juli 2007 um 9:16 Uhr #3148952Ohrloch dehnen
Dies soll eine kurze Einführung in die Kunst des richtigen Dehnens sein. Vieles trifft auch auf andere Piercings zu, aber der Fokus liegt auf Ohrlöchern (englisch: Lobes, nicht im Knorpel!).
Als erstes ein wichtiger Hinweis: Das Dehnen sollte man immer als bleibende Veränderung betrachten! Es gibt zwar die „Regel“ dass ein Piercing bis 6mm noch zu geht, aber es gibt auch Leute bei denen ein 3mm Loch für immer so bleibt.
Nach dem Stechen sollte man das Piercing abheilen lassen bevor man es dehnt. Normalerweise rechnet man etwa 3 Monate, bis man beginnen kann ein Ohrloch zu dehnen. Aber: je länger desto besser, denn so kann sich eine widerstandsfähige Hautschicht bilden. Diese lässt sich einfacher und mit weniger Komplikationen dehnen. Hier eine Tabelle der empfohlenen minimalen Wartezeiten zwischen Dehnschritten:1mm zu 1.2mm(=16g) – 1 Monat
1.2mm zu 1.6mm(=14g) – 1 Monat
1.6mm zu 2mm(=12g) – 1 Monat
2mm zu 2.4mm(=10g) – 1.5 Monate
2.4mm zu 3.2mm(=8g) – 2 Monate
3.2 zu 4mm(=6g) – 2 Monate
4mm zu 5mm(=4g) – 2 Monate
5mm zu 6mm(=2g) – 2 Monate
6mm zu 7mm(=1g) – 2 Monate
7mm zu 8mm(=0g) – 2 Monate(Umrechnung grössere Durchmesser: Grösse in mm = Grösse in inch x 25.4)
Und so weiter, wenn man 8mm erreicht hat erlernt man meist von selber ein gewissen Gefühl für den Körper. Niemals sollte man einen Schritt überspringen! Dies und das nicht-Einhalten einer Wartezeit können zu den folgenden Dingen führen:
– Blowout: ein ausstülpen der Haut im Stichkanal nach aussen. Tut weh und sieht hässlich aus
– Einreissen: das Ohr beginnt zu bluten, es bildet sich Narbengewebe was ein weiteres Dehnen erschwert
– Arschloch-Effekt: nimmt man den Plug aus dem Ohr, sieht das Läppchen aus wie ein Arschloch.
– Infektion: Sollte bekannt sein…Was tun wenn man trotzdem mal zu schnell gedehnt hat?
Ein überdehntes Ohrloch sollte wie ein frisches Piercing behandelt werden, für die selbe Zeit wie nach dem Piercen. Ausserdem hilft es sehr viel, wieder kleineren Schmuck reinzumachen…auch wenn man das vielleicht nicht will!
Materialkunde
Wichtig ist ausserdem das verwendete Material. Beim Dehnen entstehen IMMER (nicht nur wenn man zu schnell dehnt) Mikrorisse in der Haut. Durch diese können Gifte besonders gut in den Körper eindringen. Folgende Materialien sind NICHT zu empfehlen für den Einsatz nach dem Dehnen: Holz, Horn, Acryl, Fimo. Folgende sind ideal: Teflon, (guter) Stahl, Titan, andere biokompatible Kunststoffe wie Dentalacryl und Delrin. Nach der Wartezeit können alle Materialien eingesetzt werden, bei Holz sollte man auf die Sorte achten (http://www.esotericbody.com/wisdom.htm).
Das Dehnen an sich
Es gibt verschiedene Methoden. Nicht geeignet sind:
– Dehnen durch Gewicht: Das Ohr wird nur unten gedehnt, dadurch wird das Gewebe ausgedünnt. Sieht scheisse aus und kann ausreissen!
– Dehnen durch Einführen von grösserem Schmuck: Führt meistens zu Blowouts…Am meisten ist die Dehnstab-Methode verbreitet:
1. Das Piercing in warmem Wasser eintauchen oder warm duschen um das Gewebe zu entspannen
2. Den Dehnstab(englisch: Taper) mit einem Gleitmittel wie Vaseline einreiben
3. Das kleinere Ende in das Piercing einführen, langsam Druck ausüben. Es sollte ohne grosse Schmerzen durchzustossen sein (ein kleines Brennen ist normal). Noch nicht ganz durchdrücken!
4. Den Schmuck an das dickere Ende des Dehnstabs halten und mit dem Schmuck den Rest des Dehnstabs durchdrücken. So wird der Schmuck „automatisch“ eingeführt.
5. Reste von Gleitmittel entfernen
6. Das frisch gedehnte Piercing wie ein frisch gestochenes behandeln! Salzwasser, Octanisept oder die bevorzugte Methode anwenden für einige Tage (bis es sich verheilt anfühlt plus 5 Tage)
7. Nicht mit den Händen anfassen! Die Hände sind die Nr.1 Quelle für InfektionenHäufige Fehler beim Dehnen mit Dehnstab:
– Die Dehnstäbe sind nicht zum länger Tragen gemacht. Durch ihr Gewicht, ihr Material und ihre Länge rufen sie sehr häufig Infektionen und andere Probleme hervor.
– Acryldehnstäbe sind nicht besonders geeignet, sie haben eine sehr grosse Steigung (das heisst auf eine kurze Länge wird der Stab ziemlich schnell dicker). Stahl- oder Teflondehnstäbe sind sehr günstig zu haben.Eine zweite Variante für das Dehnen ab ca. 3mm ist die Teflonklebeband-Methode:
1. Teflonklebeband kaufen. Dies findet man in der Sanitärabteilung im Baumarkt.
2. Die alten Plugs rausnehmen, und ein paar Wicklungen Klebeband drum wickeln. Am besten mit einer Schieblehre messen, es sollten ca. 0.2mm mehr sein als vorher
3. Die bewickelten Plugs mit einem Gleitmittel einreiben und einführen
4. 2 Tage später dasselbe nochmal, bis man einen (!!) Schritt weiter ist. Auch hier sollte man keine Schritte überspringenHäufige Fehler beim Dehnen mit der Klebebandmethode:
– Man sollte nur Teflonband nehmen. Tesa, Isolierband etc. haben Klebestoffe drin die nicht gut für den Körper sind.
– Auch wenn es einfach geht, man sollte sich nicht dazu verleiten lassen schneller zu dehnen. Die Folgen sind hier die gleichen wie mit allen anderen MethodenWeitere Methoden um ein grosses Loch zu erhalten:
– Skalpell: Geübte Body Modification Künstler (nicht einfach der Piercer im Dorf!) können mit einem Skalpell einen Schnitt ausführen, um das Ohrloch zu vergrössern. Wird vor Allem eingesetzt um die „Richtung“ des Dehnens zu ändern
– Punchen: Das Ausstanzen eines grossen Lochs, bis zu 8mm. Ist beim Ohrloch nicht zu empfehlen, da Gewebe entfernt wird welches man später beim Dehnen braucht.Tägliche Pflege
Es gibt verschiedene Ideen, wie man das Ausdünnen verhindern,das Gewebe dicker machen und allgemein das Ohr gesund halten kann. Sehr viel hilft es, wenn man den Schmuck über Nacht rauslässt. Um herauszufinden ob man das schon kann, sollte man zuerst mal eine Stunden den Plug raus machen und sich dann an die 6 oder 8 Stunden rantasten. Die Haut des Stichkanals wird gesünder, je mehr sie atmen kann. Dies erreicht man mit organischem (also Holz, Horn etc.) Schmuck. Stahltunnel-Lobes sehen rosa aus, Lobes in denen meist Holz ist hingegen wie normale Haut. Die Lobes pflegen kann man ausserdem indem man es mit ??l massiert. Jojoba-??l, VitaminE-??l und Olivenöl helfen gewaltig gegen Narbengewebe und Ausdünnung. Dazu sollte man täglich etwa 5 Minute die Ohrläppchen mit dem ??l massieren. Diese ??le bekommt man in der Drogerie oder Apotheke.
Tunnel-Gestank
Je grösser das Loch wird, desto mehr fängt der Schmuck an zu stinken. Das liegt an Ablagerungen von toter Haut. Um dies zu vermeiden sollte man die Plugs täglich mit antibakterieller Seife waschen oder noch besser: Holzschmuck tragen. So entsteht gar kein Gestank. Vermindern kann man den Gestank auch mit Horn oder Silikonschmuck.
30. Juli 2007 um 20:23 Uhr #3149640Da stimme ich Fritz zu.Das Thema gibts soooooooooooo oft,da müsste man den Beitrag irgendwie vielleicht mal in Artikelform oder so kenntlich machen o.ä. Oder in der Form ins Piercing-ABC aufnehmen,weil noch genauer und ausführlicher gehts nicht.
(Mich wunderts,dass diesmal noch keine Antwort da ist à la „in 2 Monaten auf 20mm aufgerissen“)
30. Juli 2007 um 22:05 Uhr #3106788Hallo zusammen! Danke für das Kompliment 🙂 ich schau mal ob das geht, der Beitrag ist von meiner Webseite. Wildcat zuliebe kopier ich den Inhalt rein anstatt zu verlinken. Wenn Wildcat nicht das Copyright für sich beansprucht oder so (muss nachlesen bei den Regeln für die Artikel) stell ichs mal rein.
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