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Anonym
Gast@9. August 2003 um 13:46 Uhr #2796152Hallo,
kann man normalen Edelstahl als Piercingschmuck verwenden oder ist er dazu nicht geeignet? Und wie kann ich diesen richtig polieren das er schön glänzt.
MfG Stefbeck
Anonym
Gast@9. August 2003 um 14:21 Uhr #3141457Nein, definitiv nicht. Stahl ist nicht gleich Stahl. Man mu?? schon sicher stellen, dass es sich um die richtige Legierung handelt.
Selbiges gilt übrigens auch für Titan.
9. August 2003 um 15:37 Uhr #2956180basierend auf seiner zusammensetzung wird rostfreier stahl in 4 generelle klassen kategorisiert : 200 er,300er,400er und 500 er serie . alle haben unterschiedliche bestandteile und in der regel wird nur die 300 er serie für piercing schmuck verwendet.alle enthalten nickel , aber nicht alle geben nickelsalze an den körper ab ,deshalb wird bei wildcat halt zum beispiel nur ganz spezielller stahl : 316L verwendet!also noch mal kurz : rostfreier stahl ist nicht gleich rostfreier stahl ! nachzuschauen bei wc materialkunde steeline ! grü?? dich !
9. August 2003 um 16:57 Uhr #3100165Meinst du mit handelsüblich etwa Edelstahl wie er in Metallhandwerk verwendet wird?Den kann man wunderschön polieren z.b bei Geländern,Treppen u.s.w.
Aber als Piercingschmuck?Ich arbeite in gerade diesem Handwerk, also wenn du noch fragen hast immer zu.Anonym
Gast@9. August 2003 um 20:43 Uhr #3081590@stefbeck: Sorry, dass ich im Chat nicht geantwortet, war gerade nicht am Rechna.
Wie gesagt, bei der Legierung die als Chirurgenstahl bezeichnet wird ist Nickel so fest eingebunden, dass es nicht bzw. nur in vernachlässigbar geringen Mengen abgegeben wird.
Bei anderen Stählen können eben Legierungsbestandteile wie Nickel, Chrom, Mangan etc. an den Körper abgegeben werden. Das ist nicht so gesund, weil diese Sachen carcinogen sind und es können allergische Reaktionen auftreten. Schlimmstenfalls kann man sich durch sowas ne richtige Kontaktallergie zuziehen. Und das ist ja nicht so spa??ig wenn man Ausschlag kriegt, nur weil man ne Türklinke anfasst z. B.
9. August 2003 um 21:16 Uhr #30217981.4301 das ist gängiger Edelstahl aus dem zB Spülbecken gemacht sind. Der unterscheidet sich nur um 1% im Chromgehalt von 1.4571, was der sogenannter Chirurgenstahl ist. Schau mal unter http://www.avestapolarit.com/template/Page____2009.asp
Grüsse
RalfAnonym
Gast@10. August 2003 um 10:02 Uhr #3045096Naja wegen den hohen Nickelanteil würde ich es lassen…
Polieren? Ambesten mit nem Silbertuch (gibs eigendlich in jedem Schmuck laden).10. August 2003 um 19:21 Uhr #2978440Zumal der 316L ja auch nicht gerade ein toller Stahl ist 🙁 Daraus werden Chirurgische Instrumente gemacht, aber keinesfalls Implantate, wie der Name vermuten lassen könnte. Der 316LVM ist der erheblich hochwertigere Stahl, auch wenn er sich nur in zwei Buchstaben unterscheiden 😉
Ich habe eine zeitlang in Kanada gelebt und bin für meine Frage nach 316L-Schmuck dort im Studio ausgelacht worden 😉
Nilz
10. August 2003 um 21:50 Uhr #3144464Hi,
mag sein, ein aktuelleres Thema ist, dass es diese Stähle zwar alle gibt, aber nicht in beliebigen Kleinmengen. Das Zeug wird in Tonnen gehandelt und nicht hundergrammweise für Schmuck. Ich hab bei meinen Tunnels aus 1.4301kein schlechtes GewissenGrüsse
Ralf10. August 2003 um 21:52 Uhr #3034531Hi,
die hochwertigsten Stähle sind Stähle mit viel Nickel und Chrom. So pauschal kann man das nicht sagen. In der Chemieindustrie sind hochbeständige Nickelbasislegierungen das Material der Wahl!!Grüsse
Ralf11. August 2003 um 11:11 Uhr #2982346wobei „316L“ noch lange nicht gleich „316L“ ist… – diese Bezeichnungsart kommt aus dem Amerikanischen nach AISI-Normen. Die Bezeichnung 316L wird zwar auch in Europa öfters angewandt, ist jedoch nach den Deutschen/Europäischen Normen nicht eindeutig zuordnenbar. Grundsätzlich entsprechen primär die EU-Normen W.Nr. 1.4404 und 1.4435 dem AISI-Standard am besten. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass
a) 4404 besser bearbeitbar ist
b) 4435 wesentlich beständiger in Bezug auf Korrosion und Allergien (Nickel-Sulfide etc.) ist
die eigentliche Stahlgüte 316L ist in Europa eigentlich gar nicht erhältlich, liegt jedoch qualitativ eher unter den in Europa erhältlichen Qualitäten.
Polierbar sind diese Stähle relativ einfach, zur Not auch selbst möglich (zuerst mit Schleifpapier, dann Polierpapier (wie beim Auto) und am Schluss dann mit Polierpaste und, je nach Form, am besten mit einem Aufsatz (meist aus Filz) die in allen Heimwerkershop erhältlich sind.
Meine Erfahrung: 4435 ist WESENTLICH besser als 4404…….11. August 2003 um 11:12 Uhr #3164578Finger weg von 1.4301 für Piercings!!!! – das machen Bastler und Billigstanbieter…. *schauder*
11. August 2003 um 17:05 Uhr #2904106Also 1.4571 (Titanberuhigter Cr-Ni-Mo-Stahl) würde ich nicht empfehlen… – der max. C-Gehalt ist eindeutig zu hoch für so eine Anwendung…..
316 LVM: entspricht im Wesentlichen der EU-Qualität 1.4441. Beim Betracht der Analyse fällt auf, dass das Material in etwa der Qualität 1.4435 entspricht, welcher wiederum als eine „Variante“ von 316L vertrieben wird, jedoch mit weitaus höherem Reinheitsgrad (Phosphor und Schwefel).
Korrekterweise ist der 4435 jedoch nicht 316L sondern vielmehr 316LM oder 316LM1 und liegt zwischen 316L und 316 LVM11. August 2003 um 21:39 Uhr #3167070Hi,
was ist an 1,4301 so böse?? Der ist Chemikalienbeständig und Hochtemperaturfest. Glaubst Du dem machen Körperflüssigkeiten was ??
Und er ist sehr gut verfügbar im Gegensatz zu den von dir genannten Güten.wundertsich
Ralf12. August 2003 um 9:09 Uhr #3245172Hm, also 4435 ist sicherlich um einiges besser (tieferer C-Gehalt, höherer Reinheitsgrad, wesentlich höhere Beständigkeit) und ist auch problemlos erhältlich… – halt nicht gerade im Heimwerkershop, aber im Stahlhandel problemlos… – und wenn schon, dann zumindest 4571, den findet man in Deutschland auch an jeder Ecke…
18. September 2003 um 23:13 Uhr #2920789Hi,
hier auf der Wildcat-Seite gibt es eine sehr ausführliche Dokumentation über die Verträglichkeit div. Materialien… Zum Thema polieren: Ich verwende Ringe aus 316L, weil sie ein höheres Gewicht haben, als Titan. Was bei diesen Ringen häufig der Fall ist, ist, dass sie eine nicht ganz perfekt glatte Oberfläche haben. Das hat bei mir immer wieder zu kleineren Beschwerden geführt. Mit einer kleinen Polierspindel und Metallpolierpasten habe ich sie schließlich auf perfekten Hochglanz gebracht, womit der Schmuck vollständig verträglich wurde – aber vorsicht! Nur frisches Polierwerkzeug verwenden, sonst schleift man Fremdmateial in die Oberfläche hinein!!! Nach dem Polieren absolut perfekt reinigen!! Ein bisschen Erfahrung bzgl. Metallpolitur sollte man vielleicht auch haben. Den fertigen Schmuck nur einzeln verpackt und sauber lagern, oder einfach tragen 😉 , da Edelstahl gegenüber Titan relativ weich ist und leicht feinste Kratzer in der Oberfläche entstehen können.
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