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Anonym
Gast@6. August 2008 um 16:48 Uhr #2781292Liebe Freunde,
Ich habe mich vor einem dreiviertel Jahr angemeldet, wegen eines Zeitschriftartikels, und schreibe jetzt meinen ersten Eintrag.
Im Artikel ging es um eine Deutsche, die sich ein gesundes Bein entfernen lassen hat. Der Arzt war damit einverstanden, nachdem sich die Frau psychologisch beraten lassen hat, und war dadurch überzeugt, da?? sie es wirklich wollte. Der Artikel war als Body-Mod-Artikel präsentiert, und ich war Tage lang betrübt, da?? es tatsächlich Menschen gibt, die sich so etwas antun. Deshalb habe ich mir ein Online-Forum gesucht, um selber herauszufinden, was die Menschen, die Body-Mod betreiben, darüber denken.
Nachdem ich keine Einträge direkt zum Thema „Selbstverstümmelung“ oder „Verstümmelung“ gefunden habe, habe ich mich an die Mitarbeiter gewandt, und sie haben mich versichert, es gäbe auch keine, weil Wildcat Amputationen als Körpermodifikation ablehnt. Das hat mich zugleich gefreut und erleichtert.
Meine Frage an die Community ist aber: Hat sich jemand mit diesem Thema auseinandergesetzt? Oder von diesem Falle gehört, der im obengenannten Artikel behandelt wurde? Es wäre interessant, eine zweite Meinung darüber zu hören.Liebe Grü??e,
Helene6. August 2008 um 17:28 Uhr #2845234Von dem Fall habe ich nichts gehört.Ich denke,wenn du die Beweggründe wissen möchtest von anderen Leuten,solltest du dich bei BME anmelden,dort gibt es mehrere,die sich irgendwelche Dinge amputieren lassen (Finger,Nippel,Zehen,etc.).Ich persönlich würde das für mich auch ablehnen,finde es weder schön,noch kann ich mir irgendeinen Nutzen bei sowas erklären (was für einen Nutzen haben andere BodMods?Die Träger finden sie schön,mehr nicht in den meisten Fällen),aber naja,jeder so,wie er mag.Man muss nicht alles verstehen,wenn die Personen sich das gut überlegt haben und so leben wollen,aus welchen Gründen auch immer,ist das ihr Ding und geht mich in dem Fall nix an,so sehe ichs zumindest.
Wobei,es liegen immernoch Welten zwischen nem amputierten Finger und nem amputierten Bein,wodurch man wohl durch letzteres im kompletten Leben eingeschränkt ist,vermutlich auf Kosten anderer lebt etc.
btw.warum lassen sich gesunde Menschen die Nase brechen,hier und dort (oftmals unnötig) rumschnibbeln von Schönheitschirurgen?!Weil sie sich hinterher schöner finden.
Guck dir vielleicht mal den Film Modify an.Geht zwar nicht um Amputationen,aber um den kompletten Bereich der BodyMods und man hört zig verschiedene Beweggründe dafür.Fand ich sehr interessant.
Anonym
Gast@6. August 2008 um 17:46 Uhr #2846843hier in diesem buch
http://www.wildcat.de/index.php?view=0c-articleshow&id=5598
findest du auch ein kapitel zu diesem thema. da ich es nicht nachvollziehen kann, warum sich jemand freiwillig von einem körperteil trennen möchte und ich als kind mit diesem thema bei verwandten in berührung gekommen bin, habe ich dieses kapitel nicht gelesen und kann dir nicht sagen, wie ausführlich es ist.
viele grü??e
limes6. August 2008 um 19:12 Uhr #2848434Das Thema wird in dem Buch auf eine sehr interessante und zum nachdenken bewegende Weise behandelt. Fand es sehr intessant dieses Kapitel zu lesen. Ob das darüber nun alles wahr ist, wiess ich nicht. Habe mich mit dem Thema nicht wirklich beschäftigst – abgesehen von dem Buch und BME (das was halt frei zugängig ist)
6. August 2008 um 22:17 Uhr #2850057Ich habe einige Erfahrungsberichte bei BME gelesen,
wenn Dich das interessiert schreib mir eine BM!6. August 2008 um 22:19 Uhr #2851683Ich habe einige Erfahrungsberichte bei BME gelesen,
wenn Dich das interessiert schreib mir eine BM!6. August 2008 um 22:49 Uhr #2853333Naja, das ist aber eine sehr vielschichtige Geschichte. Da gibt es die einen, die das eine oder andere Körperteil nur des Amputierens Willens entfernen(lassen), was ich auch fragwürdig finde. Auch, weil es oft ein steigerndes Verhalten nach sich zieht, dem grade durch Plattformen wie BME ein Höher/Schneller/Weiter-Effekt beigefügt wird, und die Sache mit der einen Amputation nicht fertig ist.
Aber der von dir beschriebene Fall hört sich eher nach jemandem an, den das zu amputierende Körperteil stört. Deshalb auch der Gang zum Psychologen, der das ganze nur in solchen Fällen überhaupt durchführbar machen kann. Und auch nur in diesen Fällen, nicht in den oben genannten. Der Patient empfindet bei dem Körperteil nicht das, was du z.B. für deinen Arm empfindest. Er hat ein extrem störendes Fremdgefühl, was sein Leben negativ beeinflu??t. Nach der Amputation ist dieses Gefühl weg, es gibt nicht den Drang etwas anderen zu amputieren. In sofern ist es keine Bodymod, sondern etwas, was vllt damit vergleichbar ist mit der Entfernung einer zweiten Nase, die man auch nicht für sich akzeptieren kann. Was daran dann erschreckend ist, kann ich leider nicht nachvollziehen, denn dem Menschen wird dann mit der Amputation geholfen, ein normales Leben zu führen.
Ansonsten kann ich zwar die erstgenannten, die wegen der Amputation als Bodymod amputieren lassen, nicht unbedingt verstehen, aber deren Gedankengänge schon nachvollziehen. Wie schon gesagt, Modify als Film hilft einem sehr, die einzelnen Menschen mit ihren Bedürfnissen wenigstens im Ansatz zu verstehen.
Ich persönlich finde es nicht so erschreckend, wie du. Oft schon habe ich Berichte und Erfahrungen gelesen, was mich zumindest in einem bestätigt hat, dass diese Menschen nicht (alle) krank sind, sondern einfach andere Aspekt in ihrem Handeln sehen, als wir es tun. Es geht oft um Selbstbestimmung und dem Kick am Vorgang selber. Aber ich gestehe, dass es schwer zu sagen ist, wo es Selbstverwirklichung geht, oder ein krankhaftes Selbstverstümmeln vielleicht besser psychologisch behandelt werden sollte.
Auf jeden Fall ist Amputation nicht gleich Amputation und man sollte die Menschen nicht alle in den gleichen Topf werfen. Manche von ihnen gehen ihren harten Bodymod-Weg, wissen was sie tun/tun wollen. Andere kompensieren etwas, was eher anders behandelt werden sollte. Aber das was du beschreibst, ist durch die Amputation behandelt worden und somit gilt die Frau dann als geheilt. 😉6. August 2008 um 23:09 Uhr #2854965Ansonsten : Absolut keine störende Frage ! Im Gegenteil, denn hier gehts immer weniger um Bodymod, da kann man froh sein, wenn mal wer ne Diskussion startet. Denke langsam, wir sind hier ne Tierschutz/Liebeskummer-Communitiy 😉
6. August 2008 um 23:36 Uhr #2856619Wenn man zB die eigenen Arme als ganz normal empfindet, was wohl auch bei den allermeisten der Fall ist, kann man denke ich auch nur sehr sehr schwer nachvollziehen, warum jemand anders seinen Arm als Störfaktor empfindet und diesen loswerden möchte.
Die Grenze zwischen krank und akzeptabel ist da schwer zu ziehen.
Aus medizinischer Sicht gilt die Amputation nach Unfällen, teilweise bei extremen Schmerzen oder nach absterben des Körperteils als normal, aber zählt dann die Amputation eines gesunden Körperteils bei starker psychischer Belastung nicht auch dazu, wenn es so weit geht, dass durch den vorhandenen Körperteil für die Person kein normales Leben mehr möglich ist?
Es gibt ja auch Leute, die für Menschen mit Amputation einen Fetisch haben.
Die Beweggründe dafür sind wahrscheinlich so unterschiedlich wie die Menschen selbst.Anonym
Gast@7. August 2008 um 0:52 Uhr #2858285Ja, bitte… Besser für mich aus zweiter Hand zu lesen, als selbst BME durchzusuchen.
LG,
Helene7. August 2008 um 14:56 Uhr #2859943für mich persönlich käme eine amputation nicht in frage. aber wenn ein mensch ein bestimmtes körperteil nicht als seins empfindet und er sich nach der amputation besser fühlt, halte ich es für völlig legitim.
ich möchte auch nicht darüber urteilen, da ich in keinster weise nachfühlen kann wie es ist wenn man mit einer sache an sich so unglücklich ist das man sie entfernt.
ich denke (und hoffe) das sich ein mensch, der sich den arm o. ä. abnimmt, sehr gut über die sache nachdenkt, so etwas bringt ja auch gewisse einschränkungen mit sich.
im tv kam darüber auch mal ein bericht und die leute binden sich oft über jahre ein bein ab und leben auch so als hätte sie es nicht mehr, sie besuchen therapeuten, aber es ging ihnen wirklich erst nach der amputation besser.7. August 2008 um 19:45 Uhr #2861615Gibt auch Fälle, die keiner ernst nahm – hab eine Reportage gesehen über einen Mann, der sich besoffen hat wie nix Gutes, weil ihm keiner helfen wollte, sich dann mit dem Bein, das ihm so fremd vorkam, auf die Schienen legte – nun, das Bein ist er los, überlebt hatters auch… aber wie wahrscheinlich is das schon :/
8. August 2008 um 10:32 Uhr #2863286Hab mir grade mal diese BME-Seite angeguckt…..klar jeder soll mit seinem Körper machen was er will…aber solche Sachen ungeschützt ins Netzt zu stellen…..finde ich zu heavy…..bin nicht grade zart beseitet….aber teilweise hat sich mir schon der Magen umgedreht…ich habe zwar keine Kinder…aber wenn ich welche hätte würde ich nicht wollen das sie sich solche Sachen angucken…..
8. August 2008 um 10:35 Uhr #2864959An sich kommst du in die richtig harten Bereiche nur mit Passwort…Früher war alles frei zugänglich…
8. August 2008 um 10:52 Uhr #2866635Ich würde aber auch nicht wollen, dass sich meine Kinder Pornoseiten angucken. Alles frei zugänglich. Da greift halt meine Aufsichtspflicht. 😉
8. August 2008 um 13:09 Uhr #2868327Sorry fürs OffTopic:
oder man nimmt Arcor, da is die sperre schon drin *g* (Kinder könnens vllt net direkt umgehen :])Anonym
Gast@8. August 2008 um 13:26 Uhr #2870014Liebes Teufelchen,
Ich habe mich, vielleicht seit immer, mit diese Frage beschäftigt, ob man sich alles antun darf. Auch bevor ich von BodyMod gehört habe.
Als ich 19-21 war, war es mir am unklarsten, wie ich mich demgegenüber fühlen soll. Es hat mich vor allem damals gestört, da?? für die meisten Arbeiten, die man gegen Zahlung in der Gesellschaft leisten kann, benötigen nicht einmal einen ganzen, gesunden Körper. Mein „offizieller“ Standpunkt war damals, es wäre mir egal, was mit meinem Körper passiert, so lange ich die Nutzung meiner Hände und Augen und Gehirn behalten kann. Die Frage war mir nämlich wichtig, weil ich mit 9 einen Unfall hatte, wonach die ??rzte ein Stück Knochen von meinem Schädel entfernt hatten „damit das Gehirn platz hat, um sich anzuschwellen.“ Meine Mutter wollte immer, da?? ich mir dort etwas implantieren lasse, obwohl die meisten ??rzte nicht der Meinung waren. Ich war selber dagegen.
Kurz vor dem Tode meiner Mutter, habe ich mich doch entschieden, die Operation machen zu lassen. Mir wurde ein Stück Methyl-Methacrylat im Schädel implantiert, mit den Folgen: Ich kann die Gesichtsmuskel nicht mehr so gut bewegen, wie früher; das Auge produziert weniger Tränen als früher; Ich habe ständig weniger Energie als Gleichaltrige; Ich kann nicht mehr so gut kontrollieren, wann ich einschlafe und mich nicht mehr so gut konzentrieren; und ich leide an fast ständigen Schmerzen und Jucken an der Stelle der Operation und in den Zähnen. Ich habe schon von der Giftigkeit von Methacrylat gelesen, und finde jetzt keinen Arzt mehr, der das Stück entfernen will. Und das ist nur die „grö??te“ Erfahrung, die ich gemacht habe — nicht die einzige.
Ich habe also die Operation machen lassen, um mich, sozusagen, der Gesellschaft anzupassen, und passe jetzt umso weniger.
Meine Geschichte ist noch länger.
Ich habe als Kind schlechte Träume gehabt, als Reaktion auf schlechte Familienverhältnisse: Meinem Vater hat in meinem Traum ein Daumen gefehlt; und meiner Mutter hat sich der Ellenbogen nach hinten gebogen, und die Blutgefä??e und Knochen waren in diesem Traum sichtbar.
Ich habe gesehen, wie Kinder mit gebrochenen Gliedma??en, oder mit neuen Zahnspangen, in der Schule immer mehr Aufmerksamkeit bekamen als ich, und habe begonnen, mir zu wünschen, eine Spange zu bekommen oder einen Knochen zu brechen. Ich habe sogar mit einem Lehrer darüber gesprochen, (Ich war in einer religiösen Schule), auch im Kontext der Tätowierungen. Er war der Meinung, da?? Gott soetwas nicht will — Gott hat uns Körper ausgeliehen, und wir sollen sie in so gutem Zustand zurückgeben, wie wir sie bekommen haben. Diese Sicht habe ich begonnen, in meine Weltanschauung zu integrieren. Sehr kurz darauf, hat mich meine Mutter von Kalifornien nach Israel entführt. Ich kannte dort so gut wie niemanden.
Ungefähr sechs Wochen später, hat uns die Großmutter einer Freundin angerufen, die auch in Israel war. Sie hatte gerade ihren Führerschein bekommen, und wollte mich am folgenden Samstag zu der Freundin mitnehmen. Meine Mutter und ihre ganzen Angehörigen waren dagegen, und haben gefürchtet, es könnte in einem Unfall enden. Ich wollte mich trotzdem durchsetzen, weil es mir etwas wichtiges war — wichtiger als einmal einen Aufkleber zu kaufen oder eine Fernsehsendung zu sehen; und weil es eine Teilweise Kompensierung für die Entführung wäre; und, wenn ein Unfall geschähe, wäre es mir auch recht — dann würde man sehen, da?? ich auch körperlich leide, und würde zu mir netter werden (d.h., würde mich nicht mehr entführen, nicht mehr anschreien, und so weiter). Ich habe mir sogar vorgestellt, einen Arm zu brechen, und wünschte mir, da?? es der linke wäre. (Und der Kopf, der Kopf… den meine Mutter immer wollte, da?? ich beschütze… Das war aber ein weniger ausdrücklicher „Wünsch“.)
Und dann ist der Unfall passiert. Mein linker Arm war tatsächlich gebrochen, so, da?? ich ihn bis heute nicht _ganz_ so gut benutzen kann, wie früher. Die Behandlung, die ich dafür bekam war auch unterdurchschnittlich und erniedrigend. (Unterdurchschnittlich war sie, weil der Oberarmknochen nie eingerichtet wurde, und ist krumm und schmerzhaft geblieben; erniedrigend, weil der Arzt die Nägel in die falsche Richtung gezogen hat, und als ich begonnen habe, das zu sagen, hat er nur fester gezogen, so da?? ich über einer viertel Stunde weinen und schreien mu??te, bis er selber darauf kam, es sei die falsche Richtung. Und dann mu??te ich ihm noch danken, er hätte meinen Arm gerettet.) Und ich kann nicht mehr so gut sehen, und nicht mehr so schnell denken und sprechen und so gut zeichnen — obwohl meine Intelligenz noch weit überdurchschnittlich ist.
Nach dem Unfall wurde ich weder von der Familie noch von der Klassenkamerade mehr geschätzt — sondern weniger. In der Schule, konnte ich nicht behaupten, ich könnte früher Purzelbaum und Rad schlagen, und auf den Händen so lange stehen, so lange ich wollte — weil mich niemand in der neuen Schule dabei beobachtet hatte. Zu Hause, wenn ich nicht mehr so gerade ging wie früher, nicht mehr so gut Geschirr waschen konnte, nicht mehr so schnell antworten konnte, mich nicht mehr so gut erinnern konnte, was ich in der Früh machen mu??, um für die Schule bereit zu sein, oder was ich alles zur Schule mitnehmen mu?? (unter vielen anderen Problemen), war ich schuld, weil ich nicht wirklich versucht habe, oder weil ich mich gegen meine Muter rächen wollte, oder … Und je älter ich wurde, umso weniger Mitleid hatte meine Mutter für mich, weil ich schon Groß war, und hat mich umso mehr geschlagen und angeschrieen; und umso deutlicher wurden die Unterschiede zwischen mir und meine Klassenkameraden. Und umso klarer wurde es mir, da?? ich nicht einfach verletzt und wieder geheilt war, sondern tatsächlich behindert. Danach habe ich Arbeitsstellen verloren oder wurde von den Vorgesetzten schlecht behandelt, und in der Universität auch. Und mein Wunsch, verletzt zu sein, war nur flüchtig, und hat sich tortzdem erfüllt.
Weil die Verletzung nie anerkannt wurde, und weil mir die Körperliche Funktion immer weniger bedeutend wurde, habe ich mir auch andere Operationen machen lassen: Meiner Mutter hat mein Muttermal, das ich schon seit immer hatte, und der NIE gewachsen war, oder geblutet hat, oder … irgendetwas, nicht gefallen. Nach über 15 Jahren, die sich mich damit belästigt hat, habe ich es entfernen lassen; Und ich habe täglich bis totale Erschöpfung trainiert, um zu versuchen, wieder so fit wie die Gleichaltrigen zu werden, oder zumindest, damit die rechte Seite des Körpers so schlecht fühlt wie die linke; und ich habe einem Arzt erlaubt, mir einen Teil zweier Fu??nägel zu kauterisieren, weil sie ihm nicht gefallen haben, und leide bis heute an Schmerzen. Und ich habe auch obdachlos gelebt, damit ich möglichst schnell sterbe. Und jetzt bin ich nicht gestorben sondern behindert.
Ich weiß also nicht, ob die Gefühle, die ich hatte, ähnelten die Gefühle der Menschen, die sich absichtlich verstümmeln oder verstümmeln lassen, aber, ob es Gott gibt oder nicht, mu?? ich endlich mit dem religiösen Lehrer zustimmen, da?? es genug äußerliche Einflüsse gibt, die den Körper zerstören können, und da?? wir gan nicht mithelfen können oder sollen.
Ich habe auch begonnen, Artikel (teilweise auf Englisch) im Wikipedia zu lesen, über Münchhauser syndrom, Münchhauser Stellvertreter Syndrom (En: Munchauser), Stockholm-Syndrom, Factitious Disease, BIID (Body integrity identity disorder), transablism — alles, woran ich oder meine Angehörigen gelitten haben können. Es ist zugleich interessant und sehr schwierig. Auch in diesen Seiten wird, übrigens, geraten, alles außer Amputation zu versuchen, bevor man eine nicht wieder rückgängig zu machende Prozedur unternimmt.
Weil es bei mir, außer des Schädelstücks und eines Zahns, nicht zu Amputationen gekommen ist, sondern zu anderen Schädigungen, die durch unnötige Prozeduren verursacht wurden, ist es mir sehr schwer nachzuvollziehen, wieso man sich überhaupt etwas machen lässt, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Gewi??, ist der Mensch ein Kreatives Wesen, der die Kreativität ausüben dürfen mu??. Gewi??, ist der eigene Körper eine der letzten Sachen, die man beeinflussen darf, ohne dafür bestraft zu werden, und ohne, da?? es nach kürzer Zeit wieder von jemandem anderen geändert wird. Aber warum man sich solche Dinge antut, verstehe ich noch immer nicht.Noch etwas: Als behinderter Mensch, kann man nicht mehr irgendeine Rolle spielen: Man hat nur die genaue Modifikation/Behinderung, die man hat, und man taugt nicht mehr, unter anderem, zu Hollywood-Rollen. Es geht hier aber nicht nur um Schauspielen, sondern um Lebensweise: Wenn es einem heute nicht viel ausmacht, nur mit einem Bein oder gar ohne Beine zu leben, was wird er machen, wenn Strom oder Benzin (oder beide) so teuer werden, da?? er sie sich nicht mehr leisten kann; oder, wenn die Menschen, die seine veränderte Form akzeptieren, sterben? Oder, wenn er sich selbst etwas zum Essen anbauen oder jagen mu??? Man hat mehr möglichkeiten, wenn der Körper unbeschädigt bleibt.
Ich freue mich sehr, da?? die Menschen, die sich ernsthafte Schaden verursachen, weniger sind, als ich geglaubt habe (und da??, zum Beispiel, Wildcat ein „safe space“ ist, um solche Dinge zu diskutieren, und da?? Wildcat selbst schwere „??nderungen“ nicht für Body-Mod hält). Ich wünsche mir keine Körperänderungen, die irgendetwas von meiner noch bleibende Gesundheit wegnehmen, und werde mir weiterhin auch keine wünschen.Viele liebe Grü??e,
Helene8. August 2008 um 15:29 Uhr #2871694Huch, ich dachte du antwortest einfach nicht auf die Postings. Anscheinend doch selektiv. So finde ich den Verlauf der „Diskussion“ schade um der Mühe der anderen, die deine Frage ernst genommen haben und ne Antwort geschrieben haben.
Anonym
Gast@8. August 2008 um 18:48 Uhr #2873385Liebe/r Melanom,
Ich habe gerade in den Diskussionen nachgeschaut, und habe keine Diskussion gefunden, wo der ursprüngliche Absender auf jeder Antwort reagiert hat — ich bin doch nur ein Mensch, mit einer eingeschränkten Anzahl von Gedanken zu diesem Thema. Eine Reaktion auf jede Antwort würde dieses Thema unübersichtlich machen, und wäre sowieso meistens nur eine Wiederholung der Gedanken, die ich dazu schon geäußert habe. Ich werde aber doch Deine Antworten wieder lesen, und womöglich darauf reagieren.Liebe Grü??e,
HeleneAnonym
Gast@8. August 2008 um 19:14 Uhr #2875071Liebe Anna,
Ich habe BME auf dem Internet gefunden, und habe dort begonnen, durchzustöbern. Der Anblick war mir etwas zu viel. Du hast Recht, da?? es nicht notwendig ist, alle Menschen zu verstehen, aber: (a) Wie ich in meiner vorherige Nachricht (heute früh) gesagt habe, der eigene Körper ist fast das letzte Ding, das man beschädigen kann, ohne dafür bestraft zu werden; und (b) Wenn man nach einer Amputation nur auf Kosten anderer Menschen leben kann, geht das uns alle etwas an.
Eine Nasenoperation oder Brustoperation halte ich auch für ziemlich unsinnig, es sei denn die Nase oder Brust vorher von etwas beschädigt wurde, was die Operation notwendig macht. Tatsächlich bezahlen die Krankenkassen für die Operationen nur in letzterem Fall. Diesen Unsinn halte ich für viel weniger schlimm, als Amputation/Nullifikation/usw.
Ich habe den Film „Modify“ im Google Video gesucht, und konnte nur ein kurzes Video von einer Minute finden. Es hat mich ein bi??chen erschreckt — ich würde mir aber mehr davon ansehen, wenn ich eine kostenlose Gelegenheit dazu hätte.Liebe Grü??e,
HeleneAnonym
Gast@8. August 2008 um 19:24 Uhr #2876753Hallo Chrissy,
Kann man das Buch online lesen, oder mu?? man es kaufen?
LG,
HeleneAnonym
Gast@8. August 2008 um 19:48 Uhr #2878438Liebe/r Melanom,
„Der Patient… hat ein extrem störendes Fremdgefühl, [n]ach der Amputation ist dieses Gefühl weg, es gibt nicht den Drang etwas anderen zu amputieren. In sofern ist es keine Bodymod… vergleichbar… mit der Entfernung einer zweiten Nase… [D]em Menschen wird dann mit der Amputation geholfen, ein normales Leben zu führen.“ Gerade das verstehe ich nict — wie kann man, mangels Gliedma??en, ein normales Leben führen? Wie entwickelt sich so ein Fremdgefühl gegenüber dem eigenen körper, das nur durch Amputation geheilt werden kann? Hat dieses Fremdgefühl etwas mit der Umgebung zu tun, oder entwickelt es sich völlig unabhängig von Umgebung (oder von möglichen Giftstoffen, die man durch Impfungen und andere medizinische Eingriffe bekommt)?„Modify als Film…“ Mu?? man den Film kaufen, oder wie kann man ihn ansonsten anschauen?
„Berichte und Erfahrungen gelesen… nicht (alle) krank sind…“ — Wie liest man solche Berichte, ohne gleich auch die „kranke“ Berichte lesen/sehen zu müssen?
„Selbstbestimmung und dem Kick am Vorgang selber.“ — Das würde ich schon als krank einstufen. Wie ich in anderen Antworten Schrieb: Den eigenen Körper kann man zerstören, so viel man will, ohne dafür gleich bestraft zu werden. Das ist aber nicht weniger brutal, als es jemandem anderen anzutun. Wenn man nur diesen Weg zum Selbstbestimmung kennt, sollen wir einmal unsere Gesellschaft eingehend prüfen, um herauszufinden, was an ihr so krank ist, da?? ein Mensch keine andere Selbstbestimmung finden kann.
Liebe Grü??e,
Helene8. August 2008 um 20:11 Uhr #2880155Modify muss man kaufen,so gibts den nicht zu sehen soweit ich weiss.
Ich denke du müsstest schon nen Psychologen fragen um wirkliche Antworten darauf zu erfahren.Hier hat keiner wirklich etwas mit dem Thema zu tun,also kann dir sicher auch keiner wirkliche Antworten darauf geben,warum man das macht,woher dieses Fremdgefühl kommt o.ä. Aber ganz ehrlich,wenn mir z.B. meine Hand unsagbar fremd wäre und mir extreme psychische Probleme machen würde,sodass ich z.B. kurz davor wäre mich im schlimmsten Fall umzubringen,weil ich so einfach nicht weiterleben könnte,naja,dann würde ich doch lieber meine Hand opfern,um hinterher glücklich weiterzuleben.So sehe ichs.Zumindest wenn eine Amputation aus so einem Grund heraus gemacht wurde.Egal wie,man kann immer ein,für sich,gutes und normales Leben führen,selbst ohne Gliedma??en oder mit den schlimmsten chronischen Krankheiten.Alles geht…Ich kenne Rollstuhlfahrer,die meistern ihr Leben besser,als so manch gesunder Mensch.
Anonym
Gast@8. August 2008 um 20:12 Uhr #2881866Liebe anni86,
„Es gibt ja auch Leute, die für Menschen mit Amputation einen Fetisch haben.
Die Beweggründe dafür sind wahrscheinlich so unterschiedlich wie die Menschen selbst.“
Aus dem Artikel über sexuellen Fetischismus in Wikipedia:
Als sexueller Fetischismus wird in der eine sexuelle Devianz verstanden… verschiedene Verwendungen des Begriffs, die zum Teil stark von einander abweichen und sich vor allem durch die Frage unterscheiden, ob der sexuelle Fetischismus eine mit anderen Vorlieben gleichberechtigte sexuelle Präferenz ist, oder es sich grundsätzlich um eine behandlungsbedürftige Störung des Sexualverhaltens, eine Paraphilie, handelt. Im Rahmen der sexualmedizinischen Diagnostik oder der Psychoanalyse wird der sexuelle Fetischismus dann als behandlungsbedürftig verstanden, wenn der Fetisch als vollständiger Ersatz für die partnerschaftliche Sexualität dient, die sexuelle Befriedigung ohne Verwendung des Fetisch erschwert ist oder unmöglich erscheint und bei dem Betroffenen dadurch ein entsprechender Leidensdruck entsteht.[1] Sexueller Fetischismus ist als Teil des Formenkreises der Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen als Störung der Sexualpräferenz in der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD) unter der Schlüsselnummer F65.0 gelistet.[3]“… „Allgemeines Verständnis des Begriffs … Ein enger Zusammenhang mit der früheren Bezeichnung für sexuelle Devianz, der Perversion, ist gängig, wobei sich die Vorstellung, welches abweichendes sexuelles Verhalten zu tolerieren ist, und welches zu einer gesunden Sexualität gehört, sowohl von kulturellen Faktoren abhängt als auch kulturübergreifend Veränderungen unterworfen war und ist.“
Es ist also… zumindest von den Behörden, als Devianz oder Störung anerkannt, die manchmal behandlungsbedürftig ist. Ich glaube nicht alles, was ich auf Wikipedia lese. In diesem Falle aber ähnelt Wikipedias Meinung meiner, und ist auch besser ausgedrückt.
LG,
HeleneAnonym
Gast@8. August 2008 um 20:24 Uhr #2883574Liebe/r Sumi,
Besuche einmal biid.com — ich habe dort auch einiges (gestern) gelesen. Ich glaube, zumindest, da?? das das URL war. Von einer Frau habe ich gelesen, die mit trockenem Eis mehrere Versuche unternommen hat, und ihre Beine jedes Mal von ??rzten gerettet wurden, bis sie mit Funktionslosen, Schmerzenden Gliedma??en geblieben ist, die, dem Bericht nach, in jedem anderen Fall entfernt worden wären.
Hätte ich in diesem Fall Befugnis, würde ich die stark beschädigten Beine vielleicht schon entfernen… hätte die Frau aber VIEL früher kennenlernen wollen, um zweifellos festzustellen, was sie damit erledigen will.LG,
Helene -
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