Willkommen auf TattooPiercingNet › Foren › Tattoo › Schmerzausblendung?
-
Anonym
Gast@14. Mai 2007 um 0:32 Uhr #2787349Hallo zusammen.
Als meinen ersten Eintrag hier möcht ich gerne mal eine Frage stellen und denke doch, das mir hier der eine oder andere weiter helfen kann.
Es geht mir um die Ausschaltung des eigenen Schmerzempfindens, bzw wie ich dieses erreichen kann. Es mag zwar jetzt vielleicht was komisch klingen, der ein oder andere wird sagen, das geht nicht, ich weiß aber, das es geht.
Rückenschmerzen, Zahnschmerzen, Schnitte, Quetschungen oder ähnliches an den Händen, Armen und Beinen kann ich ziemlich einfach und direkt unterdrücken, beim Tattoo am Fu?? ist es mir teilweise gelungen, Rippen war nicht möglich.
Wer kann mit einen Tip geben, Lektüre oder Meditationstraining empfehlen, womit ich das erreichen kann?
Ich danke schon mal allen hilfreichen Antwortern
14. Mai 2007 um 1:34 Uhr #2933692Besonders für mein nächstes Tattoo (Rippen) interessiert mich das auch 😀 durch autogenes Training soll es gut funktionieren. http://de.wikipedia.org/wiki/Autogenes_Training scheint jedenfalls sehr interessant zu sein.
14. Mai 2007 um 7:40 Uhr #2994665Also ich konzentriere mich immer so auf den Schmerz, dass es nach kurzer Zeit kein Schmerz mehr ist.
Grundsätzlich sollte aber gesagt sein, das Schmerz eben dazu gehört, und wenn man diesen nicht unterdrücken kann, muss man da dennoch durch, wenn man ein Tattoo haben will.
Aber das denke ich ist logisch…14. Mai 2007 um 9:50 Uhr #2992650Bei mir hat das glaub ich nix mit Konzentration zu tun.. Ich denke das ist vom Allgemeinzustand abhängig. Also entweder man hat nen guten Tag oder nicht…
Bei meinem Coverup am Arm zum Beispiel….
Die erste Sitzung war der Hammer. Das tat scheisse weh und ich hätte am liebsten gesagt, komm hör sofort auf. Ich hab mich wirklich total durch die Sitzung gequält (ca. 5-6 Stunden)…
Die zweite Sitzung die genausolang dauerte und ansich an den Stellen war wo ich bei der ersten fast in die Stuhllehne Biss, machte mir garnix aus… Keine Miene verzogen und nix!! das war so locker und der Schmerz war super zu ertragen…14. Mai 2007 um 10:14 Uhr #3177498Eine Bekannte von mir meint, dass sie sich bei ihrem dritten Tattoo, ein „Arschgeweih“ in den Schmerz hineinsteigerte, sodass sie abgebrochen werden musste.
14. Mai 2007 um 11:21 Uhr #3134789bei meinem Arm hab ich teilweise auch den „scheiß-egal-Modus“ gehabt und fast nichts mehr gemerkt. Ruhig geatmet, Geräusche so gut es ging einfach ignoriert und einfach nicht an den Schmerz gedacht..wenn man sich so reinsteigert und verkrampft ist es jedenfalls auch nicht förderlich für das Schmerzempfinden.
Anonym
Gast@14. Mai 2007 um 11:54 Uhr #3088077sry fuern OT: aber kann man dabei musik hoeren so mit kopfhoerern und so?! klar kann man sagen, unhoeflich dem inker gegenueber, aber wenn man dann das geraeusch nicht mehr hoert und vor sich hinsingt, gehts damit doch bestimmt auch
Anonym
Gast@14. Mai 2007 um 12:23 Uhr #2936730bisher war es für mich am besten, wenn ich so ruhig und entspannt wie möglich geatmet habe. dadurch entspannt sich der körper, weil man sonst eher zum luftanhalten neigt und sich so alles verkrampft.
mit einer ausgefeilteren atemtechnik und vorheriger meditation kann man da bestimmt noch mehr erreichen. autogenes training ist bestimmt auch hilfreich.
um letzendlich den schmerz ganz aussschalten zu können, wird man schon ganz schön übung brauchen…14. Mai 2007 um 12:33 Uhr #2974735Da ich bis zu meinem 20. Lebensjahr teilweise unter starker Migräne (Migräneanfälle) litt, veränderte sich mein Schmerzempfinden total. Bis auf Kopfschmerzen kann ich jeder Art von Schmerzen in meinen Bewusstseinshintergrund verdrängen. Liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich sehr viel und lange Laufe.
Beim tätowieren insbesondere am Rücken, kam das mir zu Gute. Selbst mein Tätowierer war verblüfft.
Ich glaube daher, dass das Empfinden von Schmerz von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Mag sein, dass es dir gelingt mittels Meditation eine Ausblendung der Schmerzen zu erreichen. Sicher sein kannst Du da aber nicht.14. Mai 2007 um 14:12 Uhr #3140012Hallo! Also wenn ich liege zum inken, dann schlafe ich ein und dann merke ich auch nichts mehr und im sitzen klappt das auch ganz gut, wenn ich „wegdöse“.
Liebe Grü??e14. Mai 2007 um 23:51 Uhr #3113793Ich habe leider auch keine „Hilft immer“ Superantwort.Du kennst Dich selbst am besten. Aber der Reihe nach. Jeder Mensch hat (basierend auf den eigenen Erfahrungen, und den körperlichen Gegebenheiten) ein unterschiedliches Schmerzempfinden. Die Biologische sensitivität ist gegeben, hei??t da?? zum einen die grundsätzliche Schmerzempfindlichkeit und ebend die Tagesform eine Rolle spielen. Auch im normalen Alltag blenden wir Schmerzen aus z.B. ich sto??e mich. – hier gehen Kinder und Erwachsene anders mit dem Schmerz um. Ein Kind wird durch die überraschung und den plötzlichen Schmerz vielleicht weinen. Ein Erwachsener ist schon häufiger mit der Situation konfrontiert worden und das Gehirn kann den Schmerz schneller „ausblenden“. (Wechselwirkungen von chemischen und elektrischen Reaktionen, z.b. bei den Nerven mal bewusst nicht ausführlich erläutert, soll kein „Schyrembel“ werden). Welche Art von Meditation oder autogenem Training du letztlich anwendest hängt davon ab womit Du am besten zurecht kommst. Wichtig ist, da?? Du dich entspannen, auf etwas anderes konzentrieren kannst. Das ruhige atmen ist deshalb so gut, weil Du dich erstens konzentrierst, die Ohren das Geräusch der stömenden Luft ablenkend wahrnehmen und das Empfinden der durch die Lungen stömenden Luft ebenso zur Ablenkung beitragen kann. Das geht auch mit Musik oder einem Buch. Das was Dir liegt zählt. Das kann auch die Freude beim entstehen des Tattoos zusehen sein (so wars bei mir).
16. Mai 2007 um 20:51 Uhr #3134648Ich habe die erfahrung gemacht, da?? wenn Ich mich während des Tätowierens auf einen Punkt im Raum konzentriere , das schmerzempfinden im Nu stark nachlässt.
Habe mir einen traditionellen Jesus auf den Bauchmachen lassen mit extrem vielen Linien direkt aufm Solar Plexus….und hab halt gemerkt, das da was gemacht wurde, aber selber keine Schmerzen verspürt. Quasi als ob man schön neben sich steht17. Mai 2007 um 2:31 Uhr #2949231Bei meinem Tätowierer sind gaanz viele Punkte auf die Decke getupft. Ich hab einfach versucht, alle zu zählen. Hat geholfen., auch wenn ich mich permanent verzählt hab 🙂
Ansonsten yoga-mä??iges in-die-brust- und in-den-bauch-ein- und ausatmen. Und das Konzentrieren auf die Atmung überhaupt.18. Mai 2007 um 19:08 Uhr #3141083Ich denke, die Vorschläge Richtung Autogenes Training/Meditation sind am sinnvollsten. (Es ging ja darum, wie man Schmerz tatsächlich ausblendet – nicht, wie man ihn erträgt.)
Ich kann nur eine Erfahrung dazu beitragen, wie Schmerz bei mir am positivsten wirkt (mit richtig hübschem, anhaltendem High-Gefühl): wenn er regelmäßig nachlässt und wieder einsetzt.
Ich käm mir aber etwas doof vor, n Tättowierer zu bitten er solle im Zehn-Sekunden-Rhythmus stechen ^^ …
Anonym
Gast@20. Mai 2007 um 23:16 Uhr #3019900Also danke allen, die hier was reingeschrieben haben, um mal etwas konkreter zu werden:
Mag zwar jetzt was überheblich klingen, aber den Leistenbruch und den Bandscheibenvorfall kann ich mit Hilfe von Konzentrationsübung perfekt unterdrücken, das funktioniert aufgrund der Technik sich auf den Schmerz zu konzentrieren, das hat mir ein Japaner damals bei der Bundeswehr beigebracht. Dieser bertieb diesen Kampfsport, wo die sich auf einen Speer abstüzen ohne sich zu verletzen.
Funktioniert beim stechen aber nicht, da das ja nicht auf einer Stelle ist.Mit diesem aussetzen hat mein Tätowierer auch gemacht, er hat aber abgebrochen da er sagte er könne sich das elend nicht mehr mit antun 🙂
Schade, ich dachte hier würde jemand eine Technik schon selber anwenden, welche ich auch mal ausprobieren könnte.
21. Mai 2007 um 0:11 Uhr #3058262Autogenes Training halte ich für sehr gut geeignet Schmerzen erträglicher zu machen.
Ich mache dass schon seit meiner Kindheit so, allerdings ohne zu wissen was Autogenes Training überhaupt war. Und das kam so:
Als kleines Schulkind musste ich in der Adventszeit jeden Morgen vor dem Unterricht
in die Kirche zu der so genannten Rorate-Messe. Die Kirche war saukalt und mir war
furchtbar langweilig. So versuchte ich die Zeit totzuschlagen indem ich etwas gegen
meine kalten Hände und Fü??e tat. Ich stellte mir vor, mein Blut strömt aus allen Teilen meines Körpers in eine Hand und die Hand wird ganz warm;
Und das wurde sie auch, anfangs ganz langsam aber sehr deutlich. Dasselbe versuchte
ich nun mit der anderen Hand und auch abwechselnd mit meinen Fü??en. Das dieses
funktionierte faszinierte mich, nur mit der Kraft meiner Gedanken die Reaktionen meines
Körpers steuern zu können. Ich erzählte niemandem davon weil ich glaubt dass mich die
anderen für verrückt halten könnten. Aber ich übte weiter und brachte es zu einer
gewissen Perfektion darin. Innerhalb von wenigen Minuten war ich in der Lage mit der
Kraft meiner Gedanken meine Hände oder Fü??e einzeln zu erwärmen.
Als ich älter wurde und mich erfolgreich vor diesen Kirchgängen drücken konnte, verga??
ich diese Fähigkeit einfach. Erst in meiner Pubertät erinnerte ich mich wieder daran.
Da versuchte ich auf ähnliche Art und Weise Schmerzen zu unterdrücken. Das ging auch,
aber nicht so klar und deutlich wie mit der Erwärmung meiner Extremitäten. Wenn der
Schmerz zu Groß wurde konnte ich ihn plötzlich nicht mehr ignorieren und er schlug
durch wie ein starker elektrischer Schlag.
Das war anders wenn ich sexuell stimuliert war, dann war ich auf einmal in der Lage
den Schmerz besser zu kontrollieren. Ich fing nun an auszutesten in wie weit ich in der
Lage war, Schmerzen damit zu vermindern oder sogar ganz auszublenden. Was lag
näher als mir diese Schmerzen unter Zuhilfenahme einer Nadel dosiert selbst zuzufügen?
Da wusste ich noch nicht dass das Schmerzzentrum im Gehirn sehr dicht neben dem
Lustzentrum liegt und beide sich manchmal überlagern können. Auf jeden Fall machte
ich weitere Experimente und trainierte damit unbewusst diese Fähigkeit meines Gehirns.
Da ich dieses damals als abnormal empfand, behielt ich meine Erfahrungen für mich und
mit dem Ende meiner Pubertät „verga??“ ich auch dieses.
Erst nachdem ich lange verheiratet war und zwei Kinder Groß gezogen hatte stie?? ich
beim Betrachten von Erotikfilmen auf Piercings, Intimschmuck und Tattoos. Ich wusste sofort, dass will ich auch haben, aber da gab es dann so einige Schwierigkeiten:
Einmal musste ich meine Frau davon überzeugen, dass sie es zumindest toleriert, zum
anderen musste ich ein Studio in der Nähe finden das meine Wünsche erfüllen konnte.
Das Letztere war zu dem damaligen Zeitpunkt so gut wie unmöglich. Aus diesem Grund
informierte ich mich eingehend über alles was mit Piercings zu tun hat. Ich bestellte mir Bücher, Zeitschriften und diverse Hefte, informierte mich in der Unibibliothek über
alle medizinischen Aspekte und besorgte mir die notwendigen Materialien um dann damit selbst tätig zu werden.
Jetzt kamen mir meine Erfahrungen mit dem Autogenen Training zugute, ohne die ich
wohl nie in der Lage gewesen wäre diesen Weg mit Erfolg zu gehen. Natürlich machte ich
auch Fehler, aber zum Glück keine wirklich gravierenden. Außerdem merkte ich jetzt,
dass ich mit meinem „Fetisch“ nicht alleine dastand, ich also gar nicht so durchgeknallt
und verrückt war wie ich anfangs befürchtet hatte!
Die Zeiten hatten sich geändert, es machten hier die ersten Piercingstudios auf,
Tattoos wurden jetzt von einem grö??eren Teil der Bevölkerung akzeptiert und es gab das
Internet mit seinen vielfältigen und internationalen Möglichkeiten und ich lernte viele
Menschen kennen die ähnlich fühlten wie ich. -
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.